Diversity Management
Diversity Management ist ein Teilbereich des Personalmanagements bzw. Human Resources bei dem die vielfältigen Fähigkeiten und Eigenschaften der Mitarbeiter genutzt werden, um die Unternehmensziele zu erreichen. Die Vielfalt beinhaltet einerseits äußerliche Merkmale, wie ethnische Zugehörigkeit, Alter, Geschlecht oder Behinderungen. Andererseits zählen auch subjektiv wahrnehmbare Unterschiede dazu, wie die sexuelle Orientierung oder die religiöse Zugehörigkeit. In der Vergangenheit sollte Diversity Management vor allem Diskriminierung in der Arbeitswelt bekämpfen und gleiche Chancen ermöglichen. Mittlerweile ist es aber zu einem Instrument geworden, das die unterschiedlichen Eigenschaften, Hintergründe und Erfahrungen betont und zum Nutzen für das Unternehmen praktisch einsetzt. In Abhängigkeit von den Unternehmenszielen können drei Ansätze des Diversity Managements unterschieden werden. Der Diskriminierungs- und Fairnessansatz befasst sich vor allem damit, allen Mitarbeitern gleiche Chancen einzuräumen und sie gleich zu behandeln. Beim Zutritts- und Legitimitätsansatz werden die Unterschiede zum wirtschaftlichen Vorteil des Unternehmens eingesetzt. Hierbei stehen die einzigartigen Perspektiven der Arbeitgeber im Fokus, die Impulse setzen und neue Ideen einbringen. Beide Herangehensweisen vereinen sich in dem integrativen Ansatz. Sowohl Chancengleichheit, Geschlecht, Alter und Fairness als auch ökonomische Strategien sind hierbei von Bedeutung. Eine wichtige Initiative ist „Charta der Vielfalt“.
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Mehr InformationenUpdate 2020 & 2021
Das Jahr 2020 war für den Bereich Human Resources - und damit auch für jede Diversity Management Abteilung - aufgrund der Coronakrise eine große Herausforderung. Die internationale Vernetzung und das Rekrutieren ausländischer Fachkräfte wurde durch Reisebeschränkungen & Co stark eingeschränkt. Darunter litt auch ein wichtiger Aspekt der gewünschten Vielfalt. Gleichzeitig konnte unter den schwierigen Voraussetzungen der Wirtschaft in Zeiten von Covid-19 bewiesen werden, wie authentisch Chancengleichheit, Fairness und Inklusion tatsächlich gelebt wird. Eine Situation, die vielen Betrieben die Augen für Schwachstellen geöffnet hat.
Diversity Management bringt einem modernen Unternehmen viele Vorteile, die auch 2021 und darüber hinaus nicht an Bedeutung verlieren werden. Erholt sich die internationale Wirtschaft jedoch länger nicht von den Folgen der Pandemie, gehört die Abteilung Diversity Management mit höherer Wahrscheinlichkeit zu jenen, die von Budgetkürzungen betroffen sein werden. Um dem zu entgehen, werden Diversity Manager*innen im Jahr 2021 noch stärker auf Digitalisierung und virtuelle Möglichkeiten setzen. Vor allem bei dem durch Corona noch schneller vorangetriebene Trend zum Remote Working und Home Office ist ein gutes Diversity Management entscheidend. Mitarbeiter mit körperlichen Einschränkungen, Alleinerziehende und fremdsprachige Kollegen sind nur einige der Gruppen, die auch im Büro in den eigenen vier Wänden verstärkt Unterstützung brauchen.
Wie setzt man Diversity Management ein?
So vielfältig die Menschen sind, die in einem Unternehmen arbeiten, so vielfältig sind auch die Möglichkeiten, auf die individuellen Bedürfnisse in der Praxis einzugehen. Mitarbeiter, die in interkulturellen Teams agieren, können zum Beispiel an interkulturellen Trainings teilnehmen oder ihre sprachlichen Kompetenzen ausbauen. Spezielle Programme helfen dabei, ältere, also erfahrene, Angestellte in die Firma so einzugliedern, dass ihr reicher Erfahrungsschatz genutzt werden kann. Oft kann zudem beobachtet werden, dass Arbeitsplätze derart gestaltet werden, dass sie den Bedürfnissen behinderter Arbeitnehmer entsprechen. Sowohl das Individuum, als auch das Team und das Unternehmen können vom Diversity Management profitieren. Durch Internationalisierung können der Einstieg des Unternehmens auf den globalen Markt und das Knüpfen von internationalen Geschäftskontakten erleichtert werden. Bei der Personalgewinnung und im Unternehmensmarketing trägt eine vielfältige Belegschaft zur Bildung eines positiven Images bei. Bei Problemlösungen eröffnen sich unterschiedliche Herangehensweisen und neue Aspekte werden beleuchtet, wodurch sich die Innovationsfähigkeit erhöht. Die Gefahr einer Betriebsblindheit wird außerdem verringert, wenn personelle Vielfalt zum Einsatz kommt.
Der Nutzen
Zahlreiche Großunternehmen nutzen Diversity Management als strategisches Instrument. Einige Konzerne verfügen sogar über eigene Abteilungen, die sich mit der Thematik und Umsetzung beschäftigen. In der Regel sind die verantwortlichen Teams entweder strukturell in die Personalabteilung eingebunden oder arbeiten eng mit ihr zusammen. In weltweit agierenden Firmen werden Talente aus verschiedenen Regionen der Welt gewonnen. Die Maßnahmen umfassen den gesamten Lebenszyklus des Arbeitnehmers – von der Rekrutierung bis zum Austritt. Kleine und mittlere Unternehmen können das Diversity Management in einem kleineren Rahmen umsetzen. Zur Anerkennung und Förderung von Vielfalt werden zumeist einzelne Maßnahmen ergriffen, anstatt ein umfassendes System zu implementieren. Oft werden die Ansätze individuell auf das Unternehmen und die Mitarbeiter zugeschnitten. Nicht nur in Unternehmen, sondern auch im öffentlichen Sektor kommt Diversity Management zum Einsatz. Viele öffentliche Arbeitgeber, Kommunen, Gemeinden und Städte bieten unterschiedlichsten Bürgergruppen verschiedene Angebote an.
Welche Beispiele gibt es für Diversity Management?
Beispiele, wie Diversity Management bereits im kleinen Rahmen angewendet werden kann, sind die Erweiterung des Kantinenangebots, Kulturtandems oder interkulturelle Kochveranstaltungen. In einem größeren Rahmen werden Teams international besetzt, Sprachtrainings gefördert, Diversity Skills trainiert oder Arbeitsräume behindertengerecht gestaltet. Ein Beispiel einer in der Konzernspitze durchgeführten Umstrukturierung ist der Fall Siemens. Im Jahr 2007 trat Peter Löscher dort sein Amt als Vorstandschef an. Er bemängelte die Homogenität der Belegschaft und bewirkte durch Diversity Management Veränderungen. Unter dem Slogan „Die Bank, die Ihre Sprache spricht“ initiierte die Deutsche Bank ein Programm für Kunden türkischer Herkunft. Ihnen wurden türkischstämmige Berater zur Verfügung gestellt, die sie in ihrer Muttersprache betreuen konnten. Ein weiteres Beispiel ist TNT Express Austria, das schon seit einigen Jahren um ältere Menschen und solche mit Migrationshintergrund oder Behinderungen wirbt.
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