Personalentwicklung
Personalentwicklung ist ein Bestandteil des Personalwesens. Darunter sind sämtliche Maßnahmen gefasst, die zur Bildung und Förderung von Mitarbeitern beitragen. Von sozialen, methodischen bis zu fachlichen Kompetenzen können diese unterschiedliche Bereiche betreffen. Durch Personalentwicklung soll langfristig sichergestellt werden, dass zu besetzende Positionen zur gewünschten Zeit von qualifizierten Mitarbeitern besetzt werden können. Das Unternehmen setzt Personalentwicklung ein, um die Wettbewerbsfähigkeit zu steigern. Dieses wird durch zufriedene und motivierte Mitarbeiter gewährleistet, die über die benötigten Kenntnisse und Fähigkeiten verfügen. Diese profitieren wiederum davon, sich zusätzliches Wissen anzueignen und den eigenen Wert als Arbeitnehmer zu steigern. Der Begriff „Talent Management“ beschreibt einen Teilbereich der Personalentwicklung. Hierbei werden als besonders talentiert geltende Mitarbeiter, sogenannte High Potentials, speziell rekrutiert, gefördert und an das Unternehmen gebunden. Besonders im Hinblick auf den Wettbewerb um die besten jungen Arbeitnehmer ist Talent Management ein wichtiges Instrument.
Update 2020 & 2021
In den Jahren 2020 und 2021 wird das Mobile Learning in der Personalentwicklung eine bedeutende Rolle spielen. Wie in vielen Bereichen im Unternehmen erfolgt auch im Personalmanagement die Digitalisierung, was sich durch das Angebot digitaler Lernmöglichkeiten und Weiterbildungsmöglichkeiten zeigt. In der DACH-Region setzt sich der Trend zum digitalen Lernen fort. Laut einer Umfrage aus dem Jahr 2018 haben bereits zu diesem Zeitpunkt zwischen 43,9 Prozent und 80,5 Prozent der Unternehmen mobiles Lernen implementiert. Die genauen Prozentwerte hängen von der Unternehmensgröße ab.
Von einem weiteren Anstieg bis 2020 und 2021 ist auszugehen. Notwendig ist die Personalentwicklung insbesondere durch den fortschreitenden Fachkräftemangel. In vielen Branchen ist 2020 und 2021 Umdenken erforderlich, neue Nachwuchskräfte müssen qualifiziert werden. Stehen auf dem Arbeitsmarkt nicht genügend Bewerber zur Verfügung, dann ist die interne Recruitierung verbunden mit der Personalentwicklung ein Lösungsansatz. Einer Umfrage zufolge ist der Fachkräftemangel in der Baubranche für 40 Prozent der Befragten der entscheidende Treiber für die Entwicklungen in den Jahren 2020 und 2021. 63 Prozent benennen die Corona-Pandemie als größte Herausforderung. Die Corona-Pandemie wiederum steht ebenfalls im Zusammenhang mit der Personalentwicklung: Digitale Schulungen ermöglichen das Einhalten von Abständen und entsprechen dem neuen Standard des Arbeiten im Home-Office.
Einsatzgebiete
Die Personalentwicklung ist ein strategischer Prozess, der in mehreren Schritten erfolgt. Am Anfang steht die Bedarfsanalyse, die dazu dient festzustellen, welche Aufgaben aktuell zu erledigen sind. Anschließend wird geklärt, welche fachlichen, methodischen und sozialen Kompetenzen zur Erfüllung dieser Aufgaben benötigt werden. Durch die Adressaten- und Potenzialanalyse werden die passenden Mitarbeiter herausgefiltert, die entweder bereits die Anforderungen erfüllen, oder das Potenzial besitzen, sich die nötigen Fähigkeiten zeitnah anzueignen. Die zweite Phase besteht darin Ziele zu setzen. Diese bezeichnen ein konkretes Entwicklungsergebnis, das mit den Methoden der Personalentwicklung zu erreichen ist. Die Lernziele werden idealerweise im Dialog erarbeitet und verbindlich festgehalten. In Phase drei erfolgt das kreative Gestalten der Personalentwicklungsmaßnahmen. Dabei werden die zeitlichen, sachlichen und personellen Rahmenbedingungen festgelegt. Neben der Lernorganisation gehört auch die Planung der Kosten und Mittel zum kreativen Gestalten. In Phase vier erfolgt die Durchführung der Maßnahmen, ob extern, intern, off-the-job oder on-the-job. Führungskräfte und leitende Angestellte unterstützen den Lernprozess als Coaches oder Berater. Die hauptsächlich verantwortlichen Personalentwickler geben durch Moderation, Trainings und den Gebrauch verschiedener Medien Impulse. In Phase fünf findet die Erfolgskontrolle statt. Hier werden Effektivität und Nachhaltigkeit der durchgeführten Maßnahmen bewertet. In Phase sechs, der Transfersicherung, wird dafür gesorgt, dass die Mitarbeiter die neu erlernten Fähigkeiten dauerhaft am Arbeitsplatz einsetzen, sie also zur Routine werden lassen.
Ziele der Personalentwicklung
Personalentwicklung wird in der Regel von Seiten der Fach- und Führungskräfte der Personalentwicklung sowie dem Top-Management eines Unternehmens implementiert. Im Rahmen ihrer gesetzlichen Mitbestimmungsrechte nehmen zusätzlich Gleichstellungsbeauftragte, Personal- und Betriebsräte und Schwerbehindertenvertreter Einfluss darauf. Die Unternehmen müssen in der Lage sein, die Entwicklungsmöglichkeiten anzubieten und ein lernförderndes Arbeitsklima zu schaffen. Die Personalentwicklung nutzt sowohl der Arbeitgeberseite als auch dem Arbeitnehmer. Das Unternehmen verbessert seine Wettbewerbssituation und stellt die Weichen für langwierigen Erfolg. Der Angestellte erarbeitet sich durch die zusätzlichen Qualifikationen einen größeren Kompetenzbereich und wird als Arbeitnehmer attraktiver. Eine erfolgreich durchgeführte Personalentwicklung trägt erheblich zur Anpassungs- und Innovationsfähigkeit eines Unternehmens bei. Sie unterstützt zudem die langfristige Bindung der Mitarbeiter, was sich wiederum positiv auf den Erfolg der Firma auswirkt. Wissen und Können sowie Produktivität und Flexibilität sind wichtige Faktoren, um sich einen Vorteil im Wettbewerb zu verschaffen.
Welche Beispiele gibt es für die Personalentwicklung?
Es gibt in der Praxis viele Möglichkeiten, zu der Entwicklung des Personals beizutragen. Je nach Betriebsgröße und Zielgruppe kommen verschiedene Maßnahmen in Frage. Beispiele für Personalentwicklung bei Berufseinsteigern sind die klassische Berufsausbildung, ein berufsbegleitendes Studium, Tätigkeiten als Praktikant oder Trainee sowie Coachings. Angestellte profitieren durch Maßnahmen am Arbeitsplatz, wie Job Rotation, Job Enlargement, Job Enrichment oder Mentoring. Sie können aber auch an berufsbezogenen Maßnahmen in Projekten, Seminaren, Fortbildungen, auf Workshops, bei Förderkreisen, in Lernstätten oder im Rahmen von Lernpartnerschaften teilnehmen. Ebenfalls sind berufsbegleitende Maßnahmen denkbar, wie zum Beispiel Karriereplanung oder Projektarbeiten. Noch als Berufsausteiger gibt es die Möglichkeit, Seminare und Vorträge zu besuchen, sowie an Personalgesprächen oder Informationsveranstaltungen des Betriebs teilzunehmen.
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