- Wie erreichen Sie Jugendliche und junge Erwachsene?
- Was ist Ausbildungsmarketing?
- Wieso ist es wichtig, eine Zielgruppendefinition zu definieren?
- Definition der Zielgruppe: Generation Z, Jugendliche, junge Erwachsene
- Charakter und Persönlichkeit
- Mediennutzung: Auf diesen Kanälen ist die Zielgruppe
- Mediennutzung: Stagnierende Aufmerksamkeitsspanne
- Berufswahl – Was ist Jugendlichen und jungen Erwachsenen wichtig?
- So erreichen Sie Jugendliche und junge Erwachsene
- Online Kommunikation mit dem Nachwuchs: So ticken sie
- Influencer als Geheimwaffe des Ausbildungsmarketings?
- Trends 2020/2021 im Ausbildungsmarketing: Ephemeral Marketing, Geofencing, Exklusivität
- Ausbildungsmarketing: Content, Digital, Crossmedial, Schulmarketing
- Weiterführende Links
Zielgruppe Jugendliche
Wie und wo Jugendliche und junge Erwachsene am besten erreicht werden können, ist eine Frage, vor der viele Unternehmen stehen. Bei dieser Zielgruppe wird schnell klar, dass es nicht zwingend um das physische Wo, sondern immer mehr um das digitale Wo geht. Die jungen Menschen – und das sollte den meisten Unternehmen und potenziellen Arbeitgebern mittlerweile klar sein – sind heute vor allem digital unterwegs.
Es ist daher wichtig Jugendlichen und jungen Erwachsenen auf den Kanälen zu begegnen, die die Zielgruppe nutzt. Und das auf Augenhöhe und in der Sprache, welche die Generation Z spricht. Trotzdem darf auch die reale Welt nicht aus den Augen geraten, schließlich halten sich Schüler, Studenten und junge Erwachsene den Großteil ihres Alltags in einer Bildungseinrichtung auf. Außerdem legen die meisten von ihnen nach wie vor viel Wert auf den Austausch und die Meinung der Eltern, Lehrer und Freunde. Das trifft insbesondere zu, wenn es um den eigenen Bildungsweg geht. Das zeigt der azubi.report 2019, eine Umfrage unter mehr als 16.000 Schülerinnen und Schülern.
Wie muss die Ansprache also erfolgen? Eine pauschale Antwort kann an dieser Stelle nicht gegeben werden, da nicht alle Jugendlichen und jungen Erwachsenen gleich sind. Diversität innerhalb der Zielgruppe ist stark vorhanden. So ist es essentiell für das Marketing zielgruppenspezifisches Wissen zu erlangen, um so die Zielgruppe in der Kommunikation auch zielgerichtet anzusprechen.
Wie erreichen Sie Jugendliche und junge Erwachsene?
Sie möchten die junge Zielgruppe ansprechen und das analog und digital? Sie haben Ausbildungsplätze, die besetzt werden müssen? Sie erhalten ausreichend Bewerbungen, jedoch sind nicht die richten dabei? Lohnt es sich noch Tage der offenen Tür zu veranstalten? Wir zeigen Ihnen, wie Sie Jugendliche und junge Erwachsene erreichen. Wir erörtern neueste Studien- und Umfrageergebnisse, die die junge Zielgruppe definieren. Und wir gehen auf konkrete Marketingmaßnahmen ein, mit denen Sie Ihre Ziele erreichen können.
Es geht wie so häufig im Marketing zunächst um Aufmerksamkeit. Nur wenn ihre Zielgruppe weiß, dass es Sie gibt, kann Sie Interesse entwickeln. Sie bieten spannende Ausbildungsplätze? Sie sind demnächst auf einer tollen Veranstaltung zum Thema Berufsorientierung? Nur wenn die Zielgruppe davon Kenntnis hat, kann sie diese Angebote nutzen. Bei der Ansprache online ist die Auswahl der richtigen Kanäle essenziell. So nutzen viele Organisationen Karrierenetzwerke, wie LinkedIn oder Xing für ihre Kommunikation als Arbeitgeber. Das ist im Hinblick auf die junge Zielgruppe jedoch nicht unbedingt die beste Wahl, schließlich ist die laut der ARD/ZDF-Onlinestudie insbesondere auf Instagram, YouTube und Whatsapp unterwegs.
Bedeutet dies, dass LinkedIn und Xing gar nicht verwendet werden sollten? Nein, denn jedes soziale Netzwerk ist wertvoll für die eigene Kommunikation. Karrierenetzwerke sind jedoch eher unter Berufserfahrenen oder Young Professionals beliebt, weniger unter Schülerinnen und Schülern. Setzen Sie also nicht nur auf die Netzwerke, die naheliegend erscheinen. Wählend Sie genau die Netzwerke und Orte aus, an denen die Zielgruppe auch ist oder diejenigen Netzwerke, über die Sie die Zielgruppe indirekt erreichen können.
Aufmerksamkeit allein reicht aber nicht, sie muss auch gelenkt und aktiviert werden. Im Bereich des Ausbildungsmarketings erfordert dies Kontinuität und Authentizität. Schließlich geht es um weit mehr und komplexere Dinge als darum, ein Produkt schmackhaft zu machen. Es geht um die Zukunft – sowohl die Ihres Unternehmens als auch die Karriere von jungen Menschen. Tatsächlich ist der persönliche Kontakt deswegen weiterhin enorm wichtig. Bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz orientieren sich Schülerinnen und Schüler auch 2019 neben Onlineportalen, am Schülerpraktikum, bei Freunden und Familie, bei Jobmessen und bei der Berufsberatung in der Schule. Diese direkten Einblicke kann keine Karrierewebsite und kein Social Media Post ersetzen.
Aber auch da gibt es teilweise noch stark veraltete Formen der Ansprache. Die Nachwuchskräfte von morgen haben ein vielseitiges Qualitätsempfinden, dass es gilt beispielsweise durch anregende Vorträge auf Jobmessen, interessante Angebote und die Einbeziehung der Zielgruppe selbst zu triggern. Am Beispiel Schulbesuchen ist es essenziell nicht nur einmal in der Schule aufzutauchen und dann wieder zu verschwinden. Ein langfristiger Kontakt sollte zu der Bildungseinrichtung aufgebaut werden, um auch eine gute Vorbereitung der Schülerinnen und Schüler auf den kommenden Besuch zu garantieren. Nur so kann die Ausbildungsmarketing-Maßnahme auch Früchte tragen. Exkursionen im Anschluss an Besuche in Schulen bieten sich darüber hinaus an, um Bindungen zu den zukünftigen Talenten zu vertiefen.
Um für Jugendliche sowohl offline als auch online zeitgemäßen und attraktiven Content bereitzustellen, stecken wir im Folgenden konkret ab, was Ausbildungsmarketing genau ist und gehen auf die Zielgruppe detailliert ein.
Was ist Ausbildungsmarketing?
Um die richtigen Maßnahmen treffen zu können, ist es zunächst von Vorteil zu wissen, welche Maßnahmen überhaupt in das Ausbildungsmarketing fallen. Ausbildungsmarketing kann für sich alleine stehen oder als Teilgebiet des eigenen Employer Branding aufgebaut werden. Die Rekrutierung von jungen Talenten steht hier im Vordergrund. So wird Jugendmarketing häufig synonym verwendet. Um dies zu erreichen, bildet Ausbildungsmarketing somit alle Maßnahmen ab, die es benötigt, um Nachwuchskräfte zu rekrutieren und Ausbildungsplätze passgenau und nachhaltig zu besetzen. Diese können in folgende Kategorien eingeteilt werden:
- Schulmarketing
- Content Marketing
- Digitales Marketing
- Crossmediales Marketing
Das Ausbildungsmarketing (bzw. Jugendmarketing) umfasst somit alle strategischen Maßnahmen, die nötig sind, um Nachwuchskräfte gewinnen. Das Personalmarketing beschäftigt sich hingegen mit der Rekrutierung von regulären Mitarbeitern und personalwirtschaftlichen Aspekten rund um bestehende Mitarbeiter. Employer Branding ist hingegen die übergeordnete Arbeitgebermarkenbildung, die Unternehmenswerte und -visionen vereint, die wiederum im Personal- und Ausbildungsmarketing zum Tragen kommen. Sowohl interne Handlungen als auch die externe Positionierung von Organisationen sind Teile des Employer Branding Mix.
Wieso ist es wichtig, eine Zielgruppendefinition zu definieren?
Wie möchten Sie die passenden Leute erreichen, wenn Sie nicht wissen, wonach Sie suchen? Die zukünftigen Mitarbeitenden müssen nicht nur erreicht, sondern auch überzeugt werden und zum Unternehmen passen. Um sich also langfristig Geld und böse Überraschungen zu ersparen, ist es wichtig authentisch die Unternehmensphilosophie zu kommunizieren. Das sollte auf den Kanälen und in der Form geschehen, die zur Zielgruppe passt. So werden die neuen Talente im Idealfall langfristig Teil des Unternehmens bleiben.
Die frühzeitige Ansprache wirkt sich zudem langfristig auf das Unternehmensimage aus. Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene sind die Arbeits- und Umsatzkräfte der Zukunft. Der Aufbau von Sympathie, Loyalität sowie die Investition in die Innovationskraft der künftigen Mitarbeitenden sind neben der Rekrutierung entscheidende Gründe für die Definition einer Zielgruppe.
Unter einer Zielgruppe versteht man die Menschen, die durch die geplante Marketingmaßnahme erreicht werden sollen. Im Falle des Ausbildungsmarketings handelt es sich somit nicht um Menschen, die für einen Kauf von Produkten begeistert werden sollen, sondern um zukünftige Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer und somit Nachwuchskräfte. Um die Maßnahmen innerhalb des Ausbildungsmarketings möglichst effizient zu halten, sollte die Zielgruppe analysiert werden. Oftmals zeichnet sich dabei eine Homogenität ab. Das heißt, die Individuen im Rahmen dieser Zielgruppe denken und agieren ähnlich und haben ähnliche Werte.
Um eine Zielgruppe zu definieren, werden folgende Personenmerkmale analysiert und dokumentiert:
- demografische Merkmale
- sozioökonomische Merkmale
- psychografische Merkmale
- verhaltensbasierte Merkmale
Insbesondere bei zukünftigen Talenten ist es sinnvoll, die Zielgruppe anhand von sogenannten Personas bzw. Personenprofilen zu definieren. Eine Persona beschreibt dabei eine fiktive Person, die repräsentativ für eine Zielgruppe steht. Je mehr Zielgruppen es gibt, desto mehr Personas müssen erstellt werden, um der oben genannten Diversität der Jugendlichen und jungen Erwachsenen möglichst gerecht zu werden. Wie sieht eine mögliche Bewerberin oder ein möglicher Bewerber aus? Wie unterscheiden sie sich im Bereich der Ausbildung vom dualen Studium? Wo liegen die Unterschiede bei verschiedenen Berufsgruppen? Anhand dieser Eigenschaften kann die Target-Group definiert und passende Marketingmaßnahmen eingeleitet werden.
Definition der Zielgruppe: Generation Z, Jugendliche, junge Erwachsene
Die heutige Jugend wird in der Generation Z erfasst. Zugehörig zur Gen Z sind Kinder und junge Menschen, die zwischen 1996 und 2010 geboren sind. Der Eintritt der Generation Z in Jobs und der Start ihrer Karrieren ist somit teilweise bereits erfolgt, steht teilweise aber auch noch aus. Charakteristisch für junge Personen, die zu der Generation gehören, sind insbesondere kreative, nachhaltige und sinnsuchende Eigenschaften. Sie sind somit auf der Suche nach Selbstverwirklichung, aber auch Sicherheit und geregelten Abläufen. Hervorzuheben ist zudem, dass diese Generation sehr mobil ist und das Smartphone so immer präsent ist.
Der Begriff „Jugendliche“ umfasst Menschen zwischen 14 und 17 Jahre, die für Unternehmen insbesondere als Nachwuchskräfte von Morgen interessant sind. „Junge Erwachsene“ bezeichnet hingegen Menschen im Alter zwischen 18 und 27. Sie sind noch in Ausbildung, stehen kurz vor oder nach dem Start der Karriere. Außerdem befinden Sie sich in der Regel in der Entwicklungsphase zwischen Selbstverwirklichung und der Gründung einer Familie. Je nach Abschlussgrad sind sie entweder bereits als Professionals (mehr als fünf Jahre Arbeitserfahrung) oder als Young Professionals (weniger als fünf Jahre Berufserfahrung) im Berufsleben. Diese werberelevante Zielgruppe ist also selbst im Hinblick auf die harten Fakten besonders divers.
Charakter und Persönlichkeit
Die Werte und Lebenseinstellungen der heutigen Jugend zu verstehen, ist ein wichtiger erster Schritt. Für Jugendliche unter 18 hat die SINUS:akademie die Diversität der Charaktere nicht zuletzt in den insgesamt sieben SINUS-Lebenswelten erfasst. Diese sind:
- Konserativ-Bürgerliche
- Sozialökologische
- Expeditive
- Adaptiv-Pragmatische
- Experimentalistische Hedonisten
- Materialistische Hedonisten
- Prekäre
Der Bildungsstand als auch die normative Grundorientierung zwischen den Gruppierungen bzw. Lebenswelten unterscheiden sich teilweise enorm. Für das Ausbildungsmarketing daher wichtig, die Gruppen zu identifizieren, die zum eigenen Unternehmen passen und diese dort anzusprechen, wo die werberelevante Zielgruppe präsent ist.
So charakterisiert die konservativ-bürgerlichen Jugendlich ihr Familien- und Traditionsbewusstsein, welches mit Selbstdisziplinierung, Vernunft und dem Wunsch eines geordneten Lebens einhergeht. Die Jugendlichen, die der sozialökologischen Gruppierung angehören, wünschen sich hingegen in einem Unternehmen zu arbeiten, welches auf ethischen und moralischen Säulen Entscheidung trift. Sie selbst sind kulturell interessiert und altruistisch motiviert. Zuletzt seien noch die Expeditiven und somit die Networker unter den Jugendlichen hervorzuheben. Diese Gruppierung ist zielstrebig, möchte die Selbstverwirklichung vorantreiben und hat ein hohes Marken- und Trendbewusstsein. Es lassen sich auch anhand von Lieblingsfächern und gewähltem Studiengang Persönlichkeitsmerkmale identifizieren. So zeigt Case Candidate Select anhand von Daten von über 23.000 Studenten, dass Eigenschaften des sogenannten „Big Five“- Modells aus der Persönlichkeitspsychologie je nach Studienrichtung unterschiedlich ausgeprägt sind.
Mediennutzung: Auf diesen Kanälen ist die Zielgruppe
Die Digital Natives, also Jugendliche, die mit dem Internet aufgewachsen sind, sind vor allem online unterwegs. Die ARD/ZDF-Onlinestudie gibt die durchschnittliche Internetnutzung der 14- bis 29- jährigen Personen mit 388 Minuten an. 88,8 Prozent der Millennials zwischen 18 bis 25 Jahren öffnen mehrmals pro Woche Social Media Apps, wie Instagram oder WhatsApp. Facebook wird von älteren Vertretern noch genutzt, jedoch zunehmend weniger. Unter 18- jährige nutzen Social Media Apps sogar täglich und das bis zu 241 Minuten pro Tag. Das ergab eine Studie, die in 2020 von DAK-Gesundheit in Kooperation mit Suchtexperten der Universitätsklinik Hamburg-Eppendorf veröffentlicht wurde. Die Generation hat ihren Ruf als Generation, die Always On, also immer online ist, somit verdient.
Diesem Fakt müssen Unternehmen auch im Ausbildungsmarketing gerecht werden und somit die Kanäle bedienen, auf denen sich die Jugendlichen aufhalten. Die beliebtesten sozialen Netzwerke sind:
- YouTube
- Snapchat
- TikTok
Während Jugendliche vor allem die Kanäle WhatsApp, Instagram und YouTube nutzen, ist unter jungen Erwachsenen auch noch das soziale Netzwerk Facebook noch beliebt. TikTok wird als soziales Netzwerk für Jugendliche ebenfalls zunehmend relevanter. Die Nutzer sind zu 69 Prozent zwischen 16 und 24 Jahre alt und die Nutzungszahlen steigen. Im Gesamtüberblick nutzen nur rund 13 Prozent der Deutschen die Social Media Angebote von TikTok.
Die Nutzung der verschiedenen Kanäle unterscheidet sich je nach Zielgruppe und jeder Kanal hat seine spezifischen Anforderungen. Statt nach dem post and pray Prinzip alle Kanäle mit allen Maßnahmen zu bespielen, sollten diese zielgruppenspezifisch im Marketingmix für das Ausbildungsmarketing implementiert werden.
Mediennutzung: Stagnierende Aufmerksamkeitsspanne
Um die werberelevante Zielgruppe zu erreichen, müssen daher Anreize geschaffen werden, denn auch die Generation Z ist wählerisch. Der Mehrwert selbst, muss in den ersten Sekunden des Inhaltes ersichtlich sein. Fakt ist nämlich, dass die Aufmerksamkeitsspanne der Generation Z sehr kurz ausfällt. Ob es tatsächlich nur die berühmten acht Sekunden sind, ist umstritten, viel Zeit bleibt auf dem hart umkämpften Werbe- und Marketing aber in jedem Fall nicht. Text muss sehr gezielt und übersichtlich eingesetzt werden, bevorzugt sollte im Ausbildungsmarketing online vor allem auf Bewegtbild gesetzt werden. Sowohl YouTube, Instagram und TikTok bieten Möglichkeiten hierfür an. Twitter ist hingegen eher weniger ungeeignet, was auch aktuelle Nutzerzahlen (beispielsweise laut ARD7ZDF-Onlinestudie) zeigen. Themen, die im Ausbildungsmarketing angesprochen werden, sollten in jedem Fall snackbar gemacht werden. Sprich: Kleine, aber bestens abgestimmte Bites an Content genügen und Rezipienten sollten eher mit den Themen Stück für Stück gefüttert werden.
Berufswahl – Was ist Jugendlichen und jungen Erwachsenen wichtig?
Jugendliche und junge Erwachsene orientieren sich bei der Berufswahl nicht nur an den eigenen Wünschen, denn diese sind teilweise noch gar nicht konkretisiert. Stattdessen vertrauen sie oftmals auf Empfehlungen von Eltern, Freundinnen und Freunden, Bekannten und Lehrern. Für das Ausbildungsmarketing bedeutet dies auch diejenigen anzusprechen, die einen Teil zur Entscheidung der Berufswahl beitragen. Doch auch die Anreize und die Erwartungshaltung der Jugend sollten im Vordergrund stehen, um das Interesse der Talente zu wecken.
Sowohl Flexibilität als auch Sicherheit sind wichtig für die neue Generation auf dem Arbeitsmarkt. Eine nachhaltige Unternehmenskultur gewinnt ebenso immer mehr an Bedeutung. Folgende weitere Top-Benefits bzw. Erwartung an Organisationen können festgehalten werden:
- flache Hierarchien
- partizipativer Führungsstil
- Flexibilität in der Arbeitsgestaltung
- innovative Anreize
- sinnerfülltes Arbeiten
- Sicherheit und Stabilität
- gute Bezahlung
Anreize, welche der Erwartungshaltung der Jugendlichen und jungen Erwachsenen entsprechen, sollten somit in der Kommunikation prominent eingebunden sein. Auf diese Weise kann sich die Zielgruppe nicht nur mit den Ausbildungsinhalten identifizieren, sondern auch mit den Leistungen, die vom Ausbildungsbetrieb oder Arbeitgeber offeriert werden.
Auch wenn ihr Alltag auf Social Media stattfinden, orientieren sich die meisten jungen Leute laut RKW Kompetenzzentrum nach wie vor im engeren Umfeld. Daher sollten Sie ebenfalls in Erwägung ziehen – wie bereits Eingangs beleuchtet –, die Eltern und Lehrer der Zielgruppe als eine separate Zielgruppe zu definieren. Informationen und ein gutes Image bei den Eltern kann dabei helfen, dass diese ihren Kindern die Ausbildungsstätte empfehlen und so ein Imageaufbau über Generationen hinweg erfolgt. Passende Maßnahmen im Ausbildungsmarketing im Hinblick auf die Zielgruppe der Eltern und Lehrer können sein:
- Informative Inhalte im Internet zur Verfügung stellen
- Auftreten auf Messen
- Tag der offenen Tür
- Exkursionen in die Betriebsstätte
- Rekrutierungs- und Orientierungsmessen
- Marketingmaßnahmen direkt an den Schulen
So erreichen Sie Jugendliche und junge Erwachsene
Marketingmaßnahmen und das Schalten von Werbung sollte dort stattfinden, wo die Jugend heute aktiv ist. Veranstaltungen, wie Messen oder Tage der offenen Tür, sind Standardevents im Ausbildungsmarketing. Neben einer offline Präsenz, sollten Unternehmen aber vor allem auf Social Media aktiv sein und dort das Ausbildungsmarketing aktiv gestalten. Um die Generation Z zu erreichen, ist Social Advertising daher unumgänglich.
Social Advertising kann auch als Social Media Advertising bezeichnet werden und beinhaltet sowohl organische als auch werbliche Marketingmaßnahmen und somit alle Werbemaßnahmen auf sozialen Netzwerken. Der Vorteil an Social Advertising ist, dass es Empfehlungs- und Reputationsmarketing vereint und so maximale Effekte für das eigene Ausbildungsmarketing erzielen kann. So können Sie Ihre Unternehmensgeschichte und Inhalte zur Stelle oder der Unternehmenskultur genauso rüberbringen, wie Sie es sich wünschen. Durch eine Reaktion, wie ein Like oder ein Kommentar, wird darüber hinaus eine Empfehlung ausgesprochen, wodurch die Authentizität und die Glaubwürdigkeit für die geposteten Inhalte bei der Zielgruppe steigen. Diese Maßnahmen sind sehr gut kontrollierbar, zahlengetriebene Auswertungen ermöglichen eine gezielte Optimierung. Das Monitoring ist hierbei also besonders wichtig.
Content bzw. der Inhalt ist immer noch King. Das gilt umso mehr für die Ansprache junger Leute und für erwachsen werdende Personen, da diese tagtäglich fast zwei Stunden Content konsumieren. Der bereitgestellte Inhalt in Form eines Postings oder einer Werbeanzeige sollte daher nicht nur die wichtigsten Fakten transportieren, sondern auch einen Mehrwert für Userinnen und User bieten. Die Beteiligung unter dem Posting in Form von Reaktionen kann schnell Aufschluss darüber geben, ob ein Mehrwehrt gegeben ist oder nicht.
Online Kommunikation mit dem Nachwuchs: So ticken sie
Für die Rekrutierung von Azubis, Fachkräften und Studierenden, aber auch Young Professionals ist es wichtig zu wissen, was die Zielgruppe interessiert. Außerdem ist das Wie wichtig: Wie müssen Nachrichten und Informationen sowie das Image des Unternehmens transportiert werden?
Bei der Kommunikation sollten Sie die Sprache der Jugendlichen und jungen Erwachsenen sprechen. Gleichzeitig ist es aber ebenso relevant, dass Sie authentisch bleiben. Komödiantische Videos auf TikTok aus der Betriebsstätte heraus können beispielsweise geeignete Marketingmaßnahmen darstellen. Das Klinikum Dortmund @KlinikumDo ist hierbei als Best Case zu nennen, was auch die über 85.000 Follower (Stand Januar 2020) bestätigten.
Der Effekt ist jedoch nur so lange wirksam, wie er nicht überzogen wird. Junge Erwachsene und Jugendliche möchten sich nicht veräppelt vorkommen und merken auch, wenn Sie in eine Rolle schlüpfen, der Sie nicht gerecht werden. Daher gilt: Halten Sie Ihren Content simpel, aber charmant. Spielen Sie eher mit ungewöhnlichen Einblicken, ehrlichen Emotionen, statt mit Jugendwörtern, wie yolo, lol oder lost. Digitales Storytelling mit wiederkehrenden Protagonisten und konsequenten Handlungen anhand von Bewegtbild, ist hier das Stichwort.
Influencer als Geheimwaffe des Ausbildungsmarketings?
Influencer sind die Stars der sozialen Netzwerke und können als zentrale Akteurinnen und Akteure der Meinungsbildung verstanden werden. Eine Meinung, die eine Influencerin oder ein Influencer vertritt, vertreten meist auch die jeweiligen Follower. Zumindest werden sie mit der Meinung konfrontiert. Aber was bedeutet das für Unternehmen?
Influencer haben in der Regel eine große Followerschaft und können durch das Ausspielen von Storys, Blogbeiträgen oder Postings in sozialen Medien das Image einer Marke beeinflussen. Charakteristisch für Influencer ist zudem, dass diese eine enge Bindung zu deren Follower aufgebaut. Vertrauen ist hierbei ein starker Bindungsfaktor. Tipps, Fragen und Werbung für Produkte einer Marke sind Teil des Influencer Marketings.
Auch im Ausbildungsmarketing können Reichweiten von Influencern genutzt werden. So können diese über Storys Einblicke in Ausbildungsberufe ermöglichen, Fragen der Community zur Berufswahl beantworten oder aber auch Veranstaltungen empfehlen. Kunden von Influencern sollten aber darauf achten, dass der Influencer auch zur Marke passt, denn ein Influencer vertritt meist ein bestimmtes Thema und so gibt es auch Personalinfluencer, wie beispielsweise „Die Personalabteilung“ auf TikTok.
Influencer leben von ihrer Authentizität und so können diese Multiplikatoren starken Einfluss auf das eigene Markenimage haben – nicht immer im Sinne des eigenen Marketings. Eine gute Recherche ist daher essentiell. Sofern Sie aber einen guten Fit für die eigene Marke finden, ist eine Kooperation durchaus sinnvoll. Damit können Nachwuchskräfte im Idealfall schnell von dem eigenen Unternehmen überzeugt werden. Auch wenn Influencer Marketing einiges kosten kann, kann sich die Investition lohnen, insbesondere wenn die eigene Zielgruppe Content von Influencern verstärkt konsumiert.
Trends 2020/2021 im Ausbildungsmarketing: Ephemeral Marketing, Geofencing, Exklusivität
Das Social Advertising ist nicht aus dem Ausbildungsmarketing wegzudenken und wird auch zukünftig einen hohen Stellenwert einlegen. Ein neuer Trend geht jedoch gerade hervor und heißt . Hierbei handelt es sich um Inhalte, die nur für einen kurzen Zeitraum verfügbar sind. Storys auf Social Media, die nur 24 Stunden online sind, sind der Ausgang und die häufigste Form dieser Art von Content. Sie haben einen besonderen Reiz und tangieren das sogenannte „fomo“ (fear of missing out) der Zuschauerinnen und Zuschauer – die Angst, etwas zu verpassen. Zudem wirken Storys meist authentischer, da sie live aus dem Leben entstehen und nicht mit vielen Tools gearbeitet wird, welche die Inhalte verändern und unecht erscheinen lassen könnten.
Ein weiterer Trend geht in Richtung Mobile Marketing. Über 90 Prozent der Personen zwischen 14 und 19 verwenden ein Smartphone und das nicht nur regelmäßig, sondern teilweise kontinuierlich. Sie haben es stets bei sich und da schließt das sogenannte „Geofencing“ an. Damit lässt sich eine Aktion für einen bestimmte geografischen Bereich definieren und mittels Pop-Up-App-Benachrichtigungen und Social Advertising lokal ausgelöst werden. Geofencing ist im Hinblick auf die Rekrutierung insbesondere interessant. Um regionale Talente zu rekrutieren und auf die eigenen Angebote aufmerksam zu machen, können Geotags an Schulen definiert werden. So werden den Schülerinnen und Schülern an einem bestimmten Ort passende, regional bezogene Inhalte ausgespielt, die zudem einen attraktiven Exklusivitäts-Charakter haben.
Dass Exklusivität und die Sehnsucht nach Individualität bei der Zielgruppe hoch im Kurs stehen, zeigt nicht nur die Generationenforschung. Auch die aktuell gehypte und vielfach diskutierte App „Clubhouse“, fundiert darauf. Die Mitglieder können nur über rare Einladungen Zugang zur App erhalten.
Ausbildungsmarketing: Content, Digital, Crossmedial, Schulmarketing
Jugendliche und junge Erwachsene vollführen ihre Meinungsbildung in dem Zusammenspiel aus persönlichen Empfehlungen und Impressionen auf Social Media. Zwar ist die Generation Z im digitalen Raum zuhause, die analoge Welt sollte man im Marketingmix jedoch nicht vernachlässigen, um das Azubimarketing auch so effizient, wie möglich zu gestalten. Ein crossmedialer Einsatz von Maßnahmen des Ausbildungsmarketing ist daher sinnvoll, ebenso wie die Stärkung einzelnen Marketing-Bereiche. Eine strategische Ausrichtung der Marketinginhalte ist hier der erste Schritt, um passgenauen Content zu erstellen. Sei es durch Influencer, auf der eigenen Karrierewebseite, auf Job-Messen oder direkt vor Ort in Schulen. Empfehlenswert ist daher die Ausrichtung der eigenen Marketingstrategie unter Beachtung der folgenden Schwerpunkte:
- Schulmarketing
- Content Marketing
- Digitales Marketing
- Crossmediales Marketing
Wichtig ist, dass alle relevanten Kanäle im Mix implementiert werden. So können Sie die Nachwuchstalente auf ihrer Candidate Journey begleiten und passgenaue Inhalte kreieren. Gerne heißen wir Sie als Kunden bei uns willkommen. Lassen Sie uns gemeinsam Ihr Ausbildungsmarketing perfekt auf Ihre Zielgruppen ausrichten und passende Formate und Medien entwickeln.
Weiterführende Links
- report 2019: https://ausbildung.talentplatforms.de/studien-azubireport/
- ARD/ZDF-Onlinestudie: https://www.ard-zdf-onlinestudie.de/files/2020/2020-10-02_Onlinestudie2020_Publikationscharts.pdf
- SINUS Jugendstudie: https://www.sinus-institut.de/veroeffentlichungen/meldungen/detail/news/fachkraefte-marketing-wie-ticken-jugendliche/news-a/show/news-c/NewsItem/
- High Five, Big Five! Wer studiert was?: https://www.candidate-select.de/blog/high-five-big-five-wer-studiert-was
- „mediensucht 2020 – Gaming und Social Media in zeiten von Corona“: https://www.dak.de/dak/download/dak-studie-gaming-social-media-und-corona-2296434.pdf
- „Ausbildungsmarketing offline“, RKW Kompetenzzentrum: https://www.rkw-kompetenzzentrum.de/fachkraeftesicherung/leitfaden/ausbildungsmarketing-offline/wer-redet-mit-von-schuelern-fokusgruppen-und-influencern/#content
- „Eine Generation ohne Grenzen“: https://www.occstrategy.com/media/1904/eine-generation-ohne-grenzen_.pdf
- Wir rufen am selben Werktag bis 17 Uhr zurück.
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