Die bisherige Webseite erzielt nicht die Erfolge, die man sich von ihr versprochen hat? Zu wenig Traffic, zu wenig Interaktion und eine zu geringe Conversion? Oder das Look and Feel ist einfach in die Jahre gekommen und wirkt altbacken? Dann liegt der Relaunch der Website nahe. Dabei ist es aber wichtig, strategisch vorzugehen. Denn nur dann tut die neue Version des Unternehmensauftritts auch wirklich, was sie tun soll: Begeistern und eine Reaktion auslösen.
Analyse des Status Quo
Wer seine Webseite durch einen Relaunch an entscheidenden Stellen verbessern will, muss zunächst wissen, woran es bei der aktuellen Ausgabe hapert. Dazu ist es sinnvoll, aktive oder potenzielle Nutzer der eigenen Webseite gezielt zu den folgenden Punkten zu befragen:
- Wo liegen die Schwachstellen?
- Wo liegen die Mehrwerte, die beibehalten oder verbessert werden sollten?
- Wird auf der Webseite zeitgemäß kommuniziert?
- Fühlt sich die Zielgruppe durch die Botschaften, den Aufbau und das Design der Webseite angesprochen?
- Hebt sich das Unternehmen mit seinen Alleinstellungsmerkmalen gut vom Wettbewerb ab?
Relaunch Website: Von der Ist- zur Soll-Analyse
Diese Analyse des Ist-Zustands hilft bei der Ausarbeitung der Soll-Analyse. Dazu müssen Antworten auf diese Fragen gefunden werden: Welcher Veränderungen bedarf es, um die Webseite durch einen Relaunch besser im Markt zu positionieren, sie noch besser auffindbar im Netz zu machen und die Zielgruppe noch besser anzusprechen?
Um diese Fragen beantworten zu können, müssen Unternehmen vor allem eines wissen: Wie ihre Zielgruppe tickt. Denn nur dann kann eine Webseite nach allen Regeln der Kunst neu gestaltet werden, die genau ihren Nerv trifft.
Zielgruppenanalyse: Das A und O beim Relaunch der Webseite
Wer nicht genau weiß, was die eigene Zielgruppe erwartet, sollte sich daher nochmals mit deren Vorlieben und Bedürfnissen sehr intensiv auseinandersetzen. Manche Unternehmen gehen sogar soweit, so genannte Personas zu erstellen. Das sind Nutzermodelle, die verschiedene Personen einer Zielgruppe in ihren Merkmalen sehr genau charakterisieren.
Sie werden dazu sogar mit einem fiktiven Namen, einem Gesicht, einer Funktion, einem Werdegang und einem Privatleben versehen. Umso besser gelingt es, sich in sie hineinzuversetzen und ihnen die Services auf der neuen Webseite zur Verfügung zu stellen, die sie erwarten. Personas verfügen übrigens auch über Ziele und Verhaltensweisen, haben Vorlieben und Erwartungen.
Mit Personas lassen sich beim Relaunch einer Webseite die folgenden Fragen beantworten:
- Wer sind die typischen Nutzer auf einer Website?
- Wie kann man sich den typischen Besucher "bildlich" vorstellen?
- Mit welchen Intentionen kommen die Nutzer auf die Website?
- Welche Ziele verfolgen sie?
- Über welche Medien fühlen sie sich am besten angesprochen: Videos, Infografiken, Fließtexte, Checklisten…?
- Welche Inhalte, Funktionen und Services wünschen sich die Nutzer?
- Wie wollen sie angesprochen werden: Konservativ oder eher jugendlich frisch?
Struktur der neuen Homepage
Nach dieser umfänglichen Analyse und Beantwortung aller offenen Fragen kann die konzeptionelle Arbeit an der Architektur der neuen Webseite beginnen: Ziel des Entwicklungsteams muss es sein, die geplante Website so nutzerzentriert wie möglich zu konzipieren.
Dazu bedarf es einem genauen Plan zu den folgenden Punkten:
- Struktur der Seite
- Einsatz verschiedener Medien
- Einsatz von Ad Ons wie:
- Einen Blog, der Mehrwerte liefert, die über die Inhalte der eigentlichen Webseite hinausgehen.
- Chatbots, die schnell und einfach offene Fragen der User beantworten.
- Eine Community, über die sich Besucher der Webseite bei einem tiefergehenden Problem an einen Ansprechpartner wenden können.
- Bewertungsmöglichkeiten der Leistungen, die auf der Webseite angeboten werden.
Design der Homepage
Eine ganz entscheidende Frage betrifft natürlich auch das Webdesign, das zum Einsatz kommen soll. Wie soll es aussehen? Hier gibt es verschiedene Herangehensweisen: Clean Webdesign transportiert zum Beispiel den Seiteninhalt auf einen Blick und ist nicht mehr wie klassische Webseiten in Reiter und Rubriken unterteilt. Ausschlaggebend dafür, was zum Einsatz kommt, sind die Vorlieben der Zielgruppe.
Dabei ist auch zu beachten: Immer mehr Menschen besuchen eine Webseite mit ihren Tablets oder Smartphones. Hier ist responsives Design gefragt, damit die Website auf allen Endgeräten und Browsern optimal angezeigt wird.
Navigation und Sitemap der neuen Webseite
Aus der Gesamtheit dieser Überlegungen entstehen nach und nach Design, Navigation und Sitemap der neuen Webseite. Dabei ist es besonders wichtig, dass sich das Kreativteam bei der Ausarbeitung der Struktur gedanklich immer in den Schuhen des Nutzers bewegt und bei jedem Schritt hinterfragt: Ist es dem User möglich, sich intuitiv von einer Information zur nächsten zu bewegen – ohne logische Brüche in Kauf nehmen zu müssen?
Ist dies gewährleistet, sprechen Webdesigner von einer guten Usability, sprich: „Benutzerfreundlichkeit“. Bei der Umsetzung hilft die folgende Checkliste:
- Aufbau und Inhalte sind gut verständlich in der Sprache der Zielgruppe aufbereitet.
- Ziel und Sinn der Webseite sind auf den ersten Blick ersichtlich.
- Alle Anwendungen sind leicht bedienbar und bedürfen keiner weiteren Einführung oder Erklärung.
- Vom Besuch auf der Startseite bis zum Auslösen der gewünschten Dienstleistung ist nur eine geringe Zahl an Klicks nötig. Bestenfalls nur einer.
- Der Nutzer weiß zu jeder Zeit, wo er sich auf der Website befindet und kann sich problemlos von Angebot zu Angebot navigieren.
Sind diese Punkte erfüllt, bekommt der User im besten Fall sein gewünschtes Ergebnis und Webseiteneigentümer die gewünschte Conversion: Das kann der Kauf eines Produkts sein -oder im Falle einer Karrierewebseite - der Klick auf den Bewerben-Button.
Auffindbarkeit in Suchmaschinen (SEO)
Aber da wäre noch etwas: Ein Relaunch einer Webseite dient immer auch der besseren Auffindbarkeit in Suchmaschinen wie Google und Co. Je sichtbarer ein Unternehmen hier ist, umso mehr User besuchen die Webseite letztendlich.
Daher ist auch das Thema Search Engine Optimization (SEO), also die „Suchmaschinenoptimierung“, ebenfalls beim Relaunch einer Webseite nicht zu vernachlässigen.
Ziel ist es, dass die eigene Website unter den ersten Suchergebnissen angezeigt wird, ohne dass sie teuer über den Werbedienst von Google beworben werden muss: Adwords.
Damit das der Fall ist, müssen einige wichtige Punkte beachtet werden:
- Alle Links müssen mit wichtigen Keywords versehen sein, nur so kann Google herausfinden, worauf sich der Content einer Seite bezieht.
- Auf den gesamten Inhalten der Seite sollten relevante Keywords untergebracht sein: In Hauptüberschriften, Zwischenüberschriften und im Fließtext.
- Bilder sollten benannt werden und am besten tauchen in der Bildbeschreibung weitere relevante Keywords auf.
- Metadescriptions sollten für jede Seite zur Verfügung stehen.