Die Transformation der Personalabteilungen in der DACH-Region weg von einer analogen hin zu einer digitalen Arbeitsweise nahm insbesondere 2020 an Fahrt auf. Die Digitalisierung und die aktuell verstärkte Arbeit aus dem Homeoffice erfordern New-Work-Konzepte. Die ersten HR-Tech-Trends zeichnen sich inzwischen ab und sind jetzt schon essentielle Bestandteile für die Arbeitswelt 4.0.
Was kommt also 2021 auf den HR-Bereich zu? Wir geben Ihnen ein Update aus der Tech-Welt.
Digitale HR-Tools dominieren Personalentscheidungen
Als Folge der Corona-Pandemie stieg die Nachfrage nach HR-Software stark an. Die Gründe: Das Personal und auch die Personalabteilungen selbst verlegen ihren Arbeitsalltag zunehmend ins Homeoffice, HRlerinnen und HRler müssen daher in neuen Strukturen denken und lernen, Mitarbeitende digital zu führen.
HR-Tech-Tools werden in diesem Zuge nicht mehr nur in Form von Bewerber-Management-Systemen oder im Sinne der Prozessoptimierung genutzt. Auch Selfservice-Anwendungen für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und Tools, die Arbeitsabläufe digital gestalten können, sind zurzeit gefragter denn je.
Einen großen Teil der HR-Arbeit bilden sogenannte HCM-Softwaremarkets (HCM = Human Capital Management) ab. Dazu gehören z. B. Anwendungen für Lohn- und Gehaltsrechnungen, das Mitarbeiter-Management, Selfservice-Anwendungen, aber auch Workforce-Management-Tools. Die Vorurteile gegenüber Automatisierungen und der Nutzung künstlicher Intelligenz im Personalbereich werden somit langsam aber sicher abgebaut. Das zeigt auch die Nutzungsbandbreite der Automatisierungstools in der folgenden Grafik:
Automatisierung und die Einführung künstlicher Intelligenz
Robotic-Process-Automation und die Nutzung künstlicher Intelligenz (KI) für die Abwicklung von Personalprozessen zählen zu den HR-Tech-Trends 2021. Ein Grund hierfür ist ihre vielfältige Einsatzfähigkeit. So können KI-Programme unter anderem bei Bewerbungsprozessen unterstützen: Sowohl beim Talent Scouting als auch bei der Bewertung von Bewerbenden in Online-Assessment-Centern machen die Automatisierungstools einen guten Job. Darüber hinaus können Robotic-Automation-Prozesse das digitale Onboarding erheblich erleichtern.
Digitales Onboarding: Neuland für HR
Die Einarbeitung eines neuen Mitarbeitenden entscheidet oftmals darüber, ob derjenige dem Unternehmen langfristig erhalten bleibt oder nicht. Neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter möchten an die Hand genommen werden und zunächst im Unternehmen ankommen und sich orientieren können. Sowohl der soziale Kontakt als auch das Kennenlernen der Arbeitsatmosphäre ist in aktuellen Zeiten jedoch nur begrenzt möglich. Dank Homeoffice-Lösungen muss das Onboarding online stattfinden. Auch hier erobert die Tech-Welt die Personalabteilungen. Virtuelle Team-Meetings mit der Belegschaft via Kommunikationstools oder auch die Bereitstellung von Einstiegsleitfäden in Form eines digitalen Handbuchs sind Lösungen, die den Onboarding-Prozess in der aktuellen Situation vereinfachen.
Ein eigener Standard des Onboarding-Prozesses in der digitalen Arbeitswelt ist in vielen Unternehmen jedoch noch nicht vorhanden. Dieser Herausforderung müssen sich die HR-Abteilungen 2021 stellen.
Digital Leadership
Der HR-Bereich ist auch für die Mitarbeiterentwicklung und das Employer Branding zuständig. Arbeitskonzepte, wie das Arbeiten aus dem Homeoffice, stellen jedoch erhebliche Herausforderungen für die Umsetzung der genannten Personalbereiche dar. Um eine Vernetzung mit der Belegschaft, aber auch der Mitarbeitenden untereinander, zu gewährleisten, nutzen viele Unternehmen spätestens seit 2020 digitale Tools wie z. B. Office365. Als strategisches Instrument können diese Kommunikationsanwendungen dann wiederum von der Personalabteilung genutzt werden.
Die Bereitstellung passender Kommunikationstools im Homeoffice ist aber noch lange nicht genug, um eine Arbeitgebermarke nachhaltig zu verankern und Mitarbeitenden ein gutes Gefühl zu geben. Die HR-Abteilung bemüht sich daher, auch die Zusammenarbeit zwischen den Teams digital abzubilden. Die Cloud-Nutzung, aber auch die Bereitstellung von Collaboration-Tools sind hier wichtige Schlüsselpunkte, die auch 2021 weiter von großer Bedeutung sein werden.
Und wie steht es um die Personalentwicklung? Nur weil die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus dem Homeoffice arbeiten, bedeutet dies nicht, dass sie sich nicht weiterentwickeln möchten. Das weiß auch der Bereich HR. Daher gibt es mittlerweile einen Zuwachs an digitalen Weiterbildungsangeboten. Sowohl Workshops als auch Angebote, wie ein eLearning Campus können für den Weiterbildungsaspekt nützlich sein.
Fazit: Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Homeoffice begleiten
Auch die Veränderungen der Arbeitsweise in Personalabteilungen wurden durch die Pandemie vorangetrieben: Sie wird digitaler und HR-Tools werden künftig vermehrt automatisiert eingesetzt werden. Gleichzeitig werden im Jahr 2021 aber sicherlich auch HR-Tech-Tools an Relevanz gewinnen, die das interne Employer Branding positiv beeinflussen und eine noch bessere Kommunikation innerhalb der Belegschaft ermöglichen.