Erwerbstätige sind sich einig: Berufliche Weiterbildungen sind wichtig. Das ergab eine Haufe Studie aus dem Jahr 2020. Angestellte bis zu einem Alter von 35 Jahren halten Angebote für die berufliche Entwicklung am relevantesten. Für das Binden (junger) Talente sind Weiterbildungen als Employer-Branding-Instrument zu verstehen. Zeitgleich binden Weiterbildungen Wissen in Unternehmen. Das kann sich wiederum gewinnbringend auf den Unternehmenserfolg auswirken. Steuerpotenziale ergeben sich obendrein.
1. Gesteigerte Effizienz und erhöhte Leistungsfähigkeit
In Weiterbildungsangeboten erlangen Mitarbeitende neues Wissen. Das wirkt sich positiv auf die Arbeitsleistung aus. Denn mit mehr Wissen lassen sich auch Strukturen und Arbeitsprozesse neu denken. Qualifizierte Mitarbeitende können produktiver die eigene Arbeit erledigen. Das entlastet auch Führungskräfte. Neue Impulse führen zudem dazu, Arbeitsprozesse so auszurichten, dass gesamte Teams effizienter ihren Job erfüllen. Informationen aus der Schulung lassen sich schließlich unternehmensintern weitergeben. Das beugt auch Wissenssilos vor.
2. Wertschätzung stärkt die Bindung und Zufriedenheit
Jede Weiterbildung ist eine Investition in die Fähigkeit der eigenen Mitarbeitenden. Das erhöht die Arbeitgeberattraktivität. Für Mitarbeitende sind Förderungen der eigenen Fähigkeiten eine Form der Wertschätzung. Wie sehr Weiterbildungen die Employer Brand stärken, zeigt die anschließende Verhaltensänderung. Mitarbeitende, die aktiv gefördert werden, sind loyaler, motivierter und zufriedener. Das lässt sich auch messen: Die Fluktuationsrate sinkt. Weiterbildungskosten sind somit eine empfohlene Investition für Unternehmen, um Mitarbeitende zu halten, das Unternehmensimage zu verbessern und zu einem gesunden Arbeitsklima beizutragen.
3. Wissen sichert Wettbewerbsvorteile
Durch E-Learnings oder Weiterbildungen vor Ort entwickeln sich Mitarbeitende weiter und erlangen Qualifikationen. Das sichert nicht nur Fachkompetenz, sondern auch Fortschritt. Ohne Fortschritt kann ein Unternehmen langfristig nicht bestehen. Je nach erworbener Kompetenz lassen sich sogar Vorteile gegenüber dem Wettbewerb erzielen. Insbesondere in neuen Innovationsfeldern kann dies ein Wachstumstreiber sein – sowohl für Mitarbeitende im Zuge des Aufstiegs innerhalb des Unternehmens als auch für die Positionierung des Unternehmens am Markt.
4. Weiterbildungskosten reduzieren den zu versteuernden Gewinn
Die Investition in die eigenen Mitarbeitenden rechnet sich auch steuerlich. Langfristig betrachtet kann es sich lohnen, zunächst in eine Weiterbildung eines Mitarbeitenden zu investieren, bevor eine Beförderung als nächster Karriereschritt angeboten wird. Denn Weiterbildungen sind geldwerte Vorteile für Arbeitnehmende.
Unabhängig von der Karriere des Mitarbeitenden empfiehlt sich die Finanzierung von Weiterbildungen in jeder Hinsicht. Die anfallenden Kosten lassen sich als Betriebskosten absetzen. Zu Weiterbildungen zählen sowohl Seminare und Schulungen im bereits erlernten Beruf, Umschulungen, erweiterte Qualifikationen in einem bestimmten Fachbereich als auch die Übernahme von Kosten für Studium oder Ausbildung.
Wichtig: Lediglich die reinen Weiterbildungskosten lassen sich zu 100 Prozent von der Steuer als Betriebsausgabe abrechnen. Zuzüglich anfallende Posten wie Reise-, Übernachtungs- oder Verpflegungskosten zählen nicht zu den Betriebsausgaben. Sie lassen sich anteilig absetzen.
5. Zufriedene Kund:innen erhöhen den Umsatz
Oberstes Ziel eines Unternehmens ist die Gewinnmaximierung. Das lässt sich durch Weiterbildungen erreichen. Eine gesteigerte Leistungsfähigkeit der Mitarbeitenden sowie eine erhöhte Motivation wirken sich auf die Kundenzufriedenheit aus. Qualitative Beratungsleistungen, kompetente Unterstützung und ein freundliches Auftreten eröffnen Verkaufsmöglichkeiten. Zufriedene Kund:innen kaufen zudem häufiger beim Unternehmen ein und empfehlen den Service weiter.
Fazit: Weiterbildungen sichern die Unternehmensexistenz
Ohne kompetente und qualifizierte Mitarbeitende kann ein Unternehmen nicht existieren. Weiterbildungen sind eine gute Möglichkeit, um die Effizienz und den Erfolg eines Unternehmens voranzutreiben und gleichzeitig in Mitarbeitende zu investieren. Wichtig dabei: Weiterbildungen müssen zielführend und praxisbezogen sein. Werden Weiterbildungsinhalte nicht im Unternehmen angewandt, ist auch kein Fortschritt möglich. Bevor also eine Weiterbildung veranlasst oder genehmigt wird, bietet sich ein beratendes Gespräch mit der Personalabteilung an. So kann die beste Lösung im Interesse von Arbeitgebern und Arbeitnehmenden gefunden werden.