Mit 9 Millionen Nutzern ist Instagram nicht das größte, aber eins der interaktivsten sozialen Netzwerke und zudem das vielleicht relevanteste in der jungen Zielgruppe. Ein attraktiver und gut gepflegter Firmenaccount kann damit hervorragend zum Employer Branding, wie auch dem Personalmarketing, eingesetzt werden.
In Deutschland wird sich das Angebot an Bewerbern in den nächsten Jahren weiter verknappen. Das bringt Unternehmen in die bislang weitgehend unbekannte Lage, dass Bewerber aktiv umworben werden müssen. Auf diesem Blog wurde schon an verschiedenen Stellen gezeigt, wie die Arbeitgebermarke durch attraktives Employer Branding gestärkt werden kann und wie sich das auf ein erfolgreiches Personalmarketing auswirkt. Gerade für Unternehmen, die ein junges Publikum als ihre Kernzielgruppe im Recruiting sehen, sind soziale Netzwerke eine hervorragende Möglichkeit beim Ausbildungsmarketing oder bei Young Professionals zu Punkten. In diesem Post stellen wir dar, wie Instagram eingesetzt werden kann, um ihr Unternehmen als Arbeitgebermarke zu positionieren.
Ein Bild sagt mehr als tausend Worte
Ein Blick auf die nackten Zahlen zeigt: Für die Ansprache einer jungen Zielgruppe führt kein Weg an Instagram vorbei. Das soziale Netzwerk umfasst rund 300 Millionen aktive Nutzer, rund 9 Millionen davon befinden sich in Deutschland. Im Vergleich zu den 12 Millionen Twitter-Nutzern, oder sogar 28 Millionen aktiven Facebook-Nutzern, erscheint diese Zahl gering, jedoch zeigt ein Blick auf die Altersstruktur von Instagram dessen Potential. Wie die Grafik unten zeigt, ist das Netzwerk gerade in der Zielgruppe der unter 18-35-Jährigen am stärksten vertreten. Das ist eben die Generation, die als Digital Natives am ehesten über das Social Web erreichbar und darüber hinaus für das Employer Branding am relevantesten ist. Als bildgetriebenes Netzwerk ist Instagram im besonderen Maße geeignet die Arbeitgebermarke über emotionales Storytelling und authentische Einblicke in die Firmenkultur zu stärken. Das Prinzip kommt an: Die Hälfte aller Instagram-User folgen aktiv Marken und 70 Prozent der meistgenutzten Hashtags stammen von oder beziehen sich auf Marken (meistgenutzt: #BMW).
Instagram für das Employer Branding nutzen
Ziel des Employer Brandings ist es die Unternehmenskultur so nach außen zu tragen, dass Unternehmen als attraktiver Arbeitgeber wahrgenommen werden. Je nach Zielgruppe und Unternehmen gibt es dazu unterschiedliche Strategien, die bei Instagram umgesetzt werden können. Hier sind 5 Ansätze für ein erfolgreiches Employer Branding bei Instagram:
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Authentische Einblicke
Für die Generation Y ist die Arbeitsatmosphäre eines der wichtigsten Kriterien bei der Jobsuche. Warum also nicht genau diese durch authentische Aufnahmen präsentieren? Egal, ob Weihnachtsfeier, lockeres Meeting oder Mittagspause, alles eignet sich als potentielle Instagram-Story. Dabei ist wichtig, dass nicht der Eindruck entsteht, die Bilder seien inszeniert und vom HR von langer Hand geplant. Nutzer haben ein Gespür für gestellte Werbemaßnahmen. Stattdessen können Mitarbeiter am Arbeitsplatz für Material sorgen, wann immer sich eine Situation ergibt. Hat ein Kollege seinen Hund mitgebracht? Das ist einen Post wert. Hat die Belegschaft am Freitag gemeinsam Pizza bestellt? Warum nicht ein Bild aus dem Pausenraum senden.
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Der Ton macht die Musik
Verkauft ein Unternehmen Oberklasse-Autos sollte seine Ansprache der Firma entsprechend klingen und die Fotos entsprechend wirken. Für ein Unternehmen wie BMW sind bearbeitete Hochglanzaufnahmen und Testimonial-Bilder der Mitarbeiter eher geeignet, als bei einem Unternehmen mit Startup-Kultur wie Spotify. Andersherum funktionieren Bilder, die eine Partystimmung im Unternehmen transportieren eher nicht zu einem Automobilkonzern. Für einen Instagram-Account sollte man sich bewusst sein, wer die Zielgruppe ist und wie die ganzheitliche Employer Branding Strategie über andere Kanäle gestaltet ist. Die Bildsprach und der Textausdruck des Accounts sollte nur um des Mediums Willen keinen Bruch darstellen.
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Hashtags
Hashtags dienen bei Instagram dazu auch über ihre direkten Follower hinaus ein Publikum zu erreichen. Sie sollten selbstverständlich passend zum Bild ausgewählt werden – nicht einfach der Reichweite wegen. Zum einen kann dies für Verwirrungen sorgen, zum anderen wird das von Instagram-Usern schnell durchschaut. Hashtags können sinnvoll für ein gewisses Storytelling eingesetzt werden: Soll der Praktikant jeden Freitag ein Bild zu seiner Woche posten, kann er es mit einem selbsterdachten Hashtag (bspw. #internstories) versehen. So entsteht eine kleine Serie, die andere Nutzer einfach nutzen und über das gleiche Hashtag interagieren können.
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Videos
Neben Bildern erlaubt Instagram auch Videos und öffnet damit alle Pforten für eine neue Art des Recruiting Videos. Ein Backstage-Einblick in die Unternehmensatmosphäre kann auf die Zielgruppe attraktiver wirken als eine professionelle Videoproduktion. Authentizität ist dabei wieder einmal der Schlüssel zum Erfolg. In den 1-minütigen Videos kann viel von der Stimmung im Unternehmen transportiert werden. Spotify macht es vor: Regelmäßige Videos von Firmenevents oder breakdancender Mitarbeiter zeigen, warum es Spaß macht für sie zu arbeiten.
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Influencer
Die Reichweite anderer für sich arbeiten lassen, das ist das Prinzip eines Channel-Overtake durch Influencer. Ein reichweitenstarker Blogger, der bei Instagram oder auch Youtube ein großes Publikum erreicht, kann einem Unternehmensaccount frischen Wind liefern. Bei einer Zusammenarbeit übernimmt der Influencer für einen bestimmten Zeitraum den Unternehmensaccount und postet in dessen Namen Fotos und Videos. Die amerikanische Marke ExpressRunway konnte sich durch eine Kooperation mit Model Anastasia Ashley eine 200.000 Follower starke Basis aufbauen. Thematisch kann dies je nach Unternehmen anders gestaltet werden. Mal steht die praktische Arbeitswelt wie Fertigungsprozesse mit im Vordergrund, mal die Arbeitsatmosphäre. Natürlich sollte der Channel-Overtake von einer in der Zielgruppe relevanten Person übernommen werden, sonst verfehlt er sein Ziel. Eine Ankündigung auf dem Kanal des Influencers ist unabdingbar, schließlich sollen ihm seine Follower zum Unternehmensportal folgen.
Fazit: Ein perfekter Kanal für die Arbeitgebermarke
Die Fakten und Beispiele sprechen für sich: Die junge Zielgruppe und die Offenheit für Markenkommunikation im Netzwerk befördern Instagram zu einem idealen Kanal für das Employer Branding. Die kreativen Darstellungsoptionen bieten Möglichkeiten ein authentisches Bild vom Arbeitsumfeld zu zeigen. Die Einbindung von Mitarbeitern und die richtige Tonalität sind dabei ausschlaggebend für eine überzeugende Arbeitgebermarke. Hashtags können für mehr Reichweite sorgen oder das Storytelling begünstigen. Videos und Channel-Overtakes durch einen Influencer sind schlussendlich das Sahnehäubchen, um die Kreativität des Kanals voll auszunutzen.