Megatrend Urbanisierung
Megatrends sind Entwicklungen, die nicht nur regional, sondern weltweit die Gesellschaft betreffen. Die Entwicklungen und Veränderungen sind für Menschen im Alltag spürbar. Das Zukunftsinstitut hat insgesamt 12 Megatrends identifiziert. Seit der Gründung 1989 prägt das Zukunftsinstitut die Trend- und Zukunftsforschung in Deutschland. Einer der Trends ist die Urbanisierung.
Menschen zieht es vermehrt in Städte. Weltweit werden laut Prognosen bis 2050 75 % der Bevölkerung in Städten leben. In Deutschland sind es Stand 2019 bereits über 77 % der Bevölkerung. Die hohen Abwanderungsraten aus den ländlichen Gebieten bedeuten gleichwohl, dass Stadtkonzepte neu gedacht werden müssen. Zukünftig ist eine Stadt geprägt von einer nachhaltigen, mobilen, vernetzten und sicheren Infrastruktur, die natürlich auch Themen der Wirtschaft im Blick behält. Eine solche Stadt wird auch als „Smart City“ bezeichnet und somit als urbaner Lebensraum, der als klimaschonend, effizient und lebenswert gilt. Die Menschen leben den Urban Lifestyle. Um den städtischen Raum lebenswerter zu gestalten, ist ein Trend, der gekommen ist um zu bleiben. Artikel aus der Presse zeigen, dass kreative und inspirierende Lebenswelten geschaffen werden sollen. Die Entwicklung von einer Stadt zum Wohnen und Arbeiten hin zu einem „place to be“ kann entsprechend im Megatrend Urbanisierung beobachtet werden.
Anteil der Stadtbewohner an der Gesamtbevölkerung in Deutschland:
Auswirkungen auf die Personalarbeit
Die Arbeitswelt von morgen verändert sich. Der mit der Urbanisierung einhergehende Werte- und Strukturwandel erfordert ein aktives Handeln der Unternehmen, um auch in Zukunft Talente überzeugen und halten zu können. Diese Erschließung von Lösungsmodellen, um auch zukünftig als attraktiver Arbeitgeber zu gelten, sind Führungsaufgabe.
Unter anderem wird die Lebenswelt der Städter aktiver – insbesondere die Fortbewegung wird agiler und flexibler. Carsharing-Modelle, der öffentliche Nahverkehr sowie E-Scooter und City Bike Angebote lösen das Auto im Eigenbesitz ab. Der Begriff Seamless Mobility bezeichnet in diesem Zuge eine grenzenlose Form der Mobilität. Für die Personalabteilungen bedeutet dies, dass Mobilitätsangebote für Mitarbeitende geschaffen werden müssen und ggf. sogar als Motivator gelten können. Statt einen Firmenwagen als Anreiz zu setzen, sind Sharing-Modelle zeitgemäß. In Zukunft werden in diesem Zuge nachhaltigere Transportlösungen das Stadtbild dominieren.
Die Veränderung der Mobilität bedeutet zugleich, dass sich hybride Arbeitsmodelle vermehrt durchsetzen. Ein flexibler Wechsel zwischen Remote Work und Büroräumen sollte zukünftig der Realität entsprechen. Um dies zu gewährleisten, benötigt es Arbeitsmodelle, die dank modernster Technologien ermöglichen, dass Mitarbeitende von überall arbeiten können. Gleichwohl bedeutet es auch, dass Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter trotzdem die Möglichkeit haben möchten, in Büroräumen außerhalb des eigenen Zuhauses arbeiten zu können. Denn auch die Konnektivität ist Teil des Trends. So geht aus einer in 2020 durchgeführten Studie von Barco hervor, dass 45 % der Teilnehmerinnen und Teilnehmer gerne zukünftig mit dem Team im Büro zusammenarbeiten möchten.
Agile Arbeitsmodelle sind somit die Lösung: Durch Bereitstellung passender technologischer Tools wie Laptops und digitaler Workplaces sowie der Einrichtung von Büroräumen – ggf. in Form von effizienten Shared Spaces – unterstützt eine flexible Arbeitsweise. So kann die durch die Urbanisierung entstehende Infrastruktur optimal genutzt werden, um auch die Mobilität sowie Vernetzung im Unternehmen zu optimieren.
Diesen Herausforderungen stellen sich Personalabteilungen
Ein großer Vorteil für Personalerinnen und Personaler ist, dass der Megatrend als Innovationstreiber fungieren kann. Durch Bündelung der Arbeitskraft sowie der Möglichkeiten, die in Städten sowohl für die Arbeitswelt als auch für das Privatleben zur Verfügung stehen, können kreative und innovative Ideen vorangetrieben werden. Es benötigt kreative Köpfe und somit die besten Talente auf dem Arbeitsmarkt, um auch als Pionier vorauszugehen. Diese Verdichtung in Städten führt aber gleichzeitig zu großem Konkurrenzkampf um die besten Talente. In Zeiten des Fachkräftemangels erfordert dies eine zielgruppengerechte Ansprache der Talente.
Um der Belegschaft und den Anforderungen neuer Talente gerecht zu werden, bedarf es zunächst des Verständnisses für die Lebenswelt der Zielgruppen. Ein zentrales Tham dabei: schonende Ressourcen- und Umweltnutzung. Erwerbstätige interessieren sich in diesem Zuge vermehrt für Ressourcenschutz und Nachhaltigkeitsthemen und fordern diese auch von Arbeitgebern. Die Arbeitswelt von morgen ist somit nicht nur smart, sondern auch nachhaltig. Die HR kann passende Modelle schaffen, um Nachhaltigkeit in der Unternehmenskultur aufzunehmen und nachhaltige Projekte der Städte unterstützen.
Die Herausforderungen an die HR sind unter Beachtung der Urbanisierung demnach:
- Flexible Arbeitsmodelle schaffen, die technologisch auf dem neuesten Stand sind, die Wahl des Arbeitsortes ermöglichen sowie die Vereinbarkeit von Beruf und Familie ermöglichen
- Mobilitätsangebote fördern
- Nachhaltigkeit in die Unternehmenskultur etablieren
- Ausbildungsmodelle für Generalisten schaffen
Weiterführende Quellen
- die – Deutsches Institut für Entwicklungspolitik: Megatrend Urbanisierung: Wie werden Städte nachhaltiger?
- EnBW: Smart Cities
- Senat der Wirtschaft: Zukunft Personal und Arbeitswelt
- bba – Bau, Beratung, Architektur: „Futopolis“ beleuchtet Megatrend Urbanisierung
- it-daily.net: Hybride Arbeitsmodelle – und was Unternehmen dafür benötigen
- Personalwirtschaft: Hybride Arbeitsmodelle bevorzugt
- Cobalt: Die Stadt der Zukunft – wie 5 Megatrends des urbanen Wohnend die Immobilienwirtschaft verändern
- Umweltbundesamt: Die Zukunft im Blick: Trendbericht für eine vorausschauende Ressourcenpolitik
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