Retention
Bei dem Begriff Retention geht es darum, Mitarbeiter durch bestimmte Maßnahmen an das Unternehmen zu binden. Innerhalb des Wirtschaftsfeldes des Personalwesens ist sie auch als Mitarbeiterbindung bekannt. Die Ausarbeitung dieser Maßnahmen ist dem Retention-Management zugeschrieben.
Update 2020 & 2021
Neue Trends im Retention Management 2020 sind eng verbunden mit der Einführung agiler Arbeitsstrukturen. Die Erweiterung der Kompetenzen in interdisziplinären Teams sowie die Möglichkeit, flexibel an unterschiedlichen Orten zu arbeiten, erhöhen die Zufriedenheit junger Fachkräfte. Unternehmen, welche die Einführung agiler Arbeitsstrukturen über alle Hierarchieebenen unterstützen, bieten Führungskräften durch Schulungen und Fortbildungen Hilfestellung, sich in der neuen Führungsrolle einzufinden. Der langanhaltende Trend zum Home-Office hat sich 2020 aufgrund der Corona-Krise verstärkt und Unternehmen haben viel Geld in den Ausbau digitaler Kommunikationsmittel sowie in Cloud-Services investiert.
Im Rahmen des Retention Managements sind im Jahr 2021 Arbeitsmöglichkeiten im Home-Office und im Jahr 2020 geschaffene Strukturen kritisch zu hinterfragen. Welche Prozesse tragen zu einer positiven Wertschöpfung und zur Arbeitnehmerzufriedenheit bei? Welche Prozesse haben sich nicht bewährt? Nicht jeder Arbeitnehmer schätzt es, im Home-Office arbeiten zu können. Die Freiwilligkeit muss im Vordergrund stehen. Persönliche Gespräche schaffen Klarheit. Die Etablierung qualifizierter Angebote zur firmeninternen Kinder- und Hausaufgabenbetreuung inklusive Verpflegung erleichtern Fach- und Führungskräften die Organisation des Alltags. Nach den Erfahrungen im Jahr 2020 wird das Angebot von Eltern noch mehr geschätzt. Das Retention Management erkennt zunehmend, dass die Betreuung während der Ferienzeiten ein Problem darstellt und sich negativ auf die Produktivität auswirkt. Arbeiten Eltern im Home-Office, gibt es für größere Kinder digitale Betreuungsangebote in Form virtueller Events.
Wie setzt man Retention ein?
Spezielle Maßnahmen und Informationen sollen dabei helfen, eine Umgebung und Atmosphäre mit positiven Anreizen zu schaffen, so dass vor allem qualifizierte, leistungsbereite und talentierte Mitarbeiter möglichst lange an das Unternehmen gebunden werden. Unterschieden wird hierbei zwischen der emotionalen, der kalkulativen und der qualifikationsorientierten Bindung.
Wer kann Retention nutzen?
Maßnahmen zur Mitarbeiterbindung können von jedem kleinen, mittleren und großen Unternehmen genutzt werden und führen schnell positiven Änderungen der Unternehmenskultur. Lohnenswert ist es vor allem für Unternehmen, die in Märkten mit Fachkräftemangel agieren. Zudem ist dieses personalwirtschaftliche Feld besonders wichtig im Zusammenhang mit Führungs- und Schlüsselpositionen, da es der Fluktuation der Mitarbeiter vorbeugt. Eine zentrale Rolle spielt Retention zudem im Hinblick auf die Arbeitgebermarke, da durch die Maßnahmen die Arbeitnehmerzufriedenheit gestärkt wird und somit das Bild des Unternehmens positiv beeinflusst.
Welche Beispiele gibt es für Retention?
Um vor allem seine besten Mitarbeiter auf schwer besetzbaren Positionen zu besetzen, kommen in den Unternehmen unterschiedliche Maßnahmen zum Einsatz. Die können generell in drei Kategorien – emotionale, kalkulative und qualifikationsorientierte Maßnahmen - eingeteilt werden. Abhängig von der intrinsischen Motivation des Mitarbeiters ist die eine Maßnahme wirkungsvoller als die andere. Im Allgemeinen gilt jedoch – wie auch bereits von mehreren Studien nachgewiesen – dass materielle und geldhafte Anreize weniger nachhaltig sind als emotionale und immaterielle Faktoren.
Im Bereich der emotionalen Maßnahmen im Hinblick auf Retention können beispielsweise Belohnungen und Auszeichnungen von langjährigen Mitarbeitern eingeordnet werden, da diese mit Wertschätzung verbunden werden und dem Gefühl – wenn auch kurzfristig – besonders und anerkannt zu sein. Weiterhin wirkt es sich positiv aus, wenn Angestellten gewisse Handlungsfreiräume und Verantwortungsspielräume zur Verfügung stehen, da diese mitunter ein gewisses Vertrauen implizieren. Als Vorgesetzter sollte man sich also zurückhalten und seinen Mitarbeitern Vertrauen schenken. Gleiches gilt für Mitgestaltungs- und Entscheidungsmöglichkeiten. Besonders wichtig ist jedoch das allgemein vorherrschende Betriebs-, Arbeits- und Teamklima, welches vor allem durch eine fördernde und Mitarbeiter respektierende Unternehmenskultur unternehmensübergreifend umgesetzt wird.
Vor allem junge Erwachsene und im sogenannten War for Talents spielt die Möglichkeit längerer Unterbrechungen wie beispielsweise bei einem Sabbatical eine große Rolle. Bei einer derartigen Maßnahme bewegt man sich im Bereich der kalkulativen Mitarbeiterbindungsmaßnahmen. Gleiches gilt für überdurchschnittliche Anstellungsmöglichkeiten. Hierunter fallen zum Beispiel Ferien, Lohn oder auch Fringe Benefits. Ein weiterer Anreiz können besondere Sicherheiten hinsichtlich der Arbeitssicherheit sein oder – wie in den letzten Jahren immer gefragter – Angebote im Bereich der Work-Life-Balance.
Besonders zielstrebige und karriereorientierte Mitarbeiter bleiben einem Unternehmen vor allem dann treu, wenn entsprechende Möglichkeiten zur Weiterentwicklung der eigenen Kompetenzen und Qualifikationen angeboten wird. Hierbei wird bereits von sogenannten qualifikationsorientierten Maßnahmen im Bereich der Retention gesprochen. Am bekanntesten in dieser Kategorie sind beispielsweise Nachwuchs- und Förderprogramme. Doch auch eine Hilfe bei Laufbahnberatung, Weiterbildungsmöglichkeiten und exklusive Karriereangebote helfen bei der Mitarbeiterbindung, da hierdurch die eigenen Entwicklungschancen und Perspektiven innerhalb des Unternehmens für den Mitarbeiter attraktiv und sinnvoll erscheinen. In jeder Position sollte jedoch individuell auf die Präferenzen der Mitarbeiter eingegangen werden und ein entsprechend attraktives und herausforderndes Aufgabenfeld bereitgestellt werden, so dass eigene Kompetenzen ausgelebt werden können.
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