Megatrend Globalisierung
Megatrends sind Entwicklungen, die nicht nur regional, sondern weltweit die Gesellschaft betreffen. Die Entwicklungen und Veränderungen sind für Menschen im Alltag spürbar. Das Zukunftsinstitut hat insgesamt 12 Megatrends identifiziert. Seit der Gründung 1989 prägt das Zukunftsinstitut die Trend- und Zukunftsforschung in Deutschland. Einer der Trends ist die Globalisierung.
Die Globalisierung ermöglicht eine Vernetzung der Gesellschaften und Organisationen weltweit. Das betrifft den Handel, die Politik, die Gesellschaft, in der wir leben, und letztlich jeden Menschen individuell. Die globale Dynamik wird verstärkt, Forschung weiterentwickelt und Kommunikationswege werden ausgeweitet – um nur einige Auswirkungen zu nennen. Für Unternehmen bedeutet dies, die Vermarktung eigener Produkte auf internationaler Basis sowie die Internationalisierung von Handelsbeziehungen, aber auch des Unternehmens an sich.
Die Globalisierung in der Wirtschaft betrifft nicht nur Großkonzerne. In der Arbeitswelt 4.0 dominieren die Digitalisierung und Globalisierung. Das stellt Personalabteilungen großer und kleiner Organisationen weltweit vor neue Herausforderungen. Doch Globalisierung ist keine Einbahnstraße – Mitarbeitende, Bewerbende als auch die HR selbst müssen aktiv werden und der neuen Arbeitswelt begegnen.
Die Implementierung von Change-Management-Maßnahmen, HR-Richtlinien und der Begegnung des Wertewandels sollten die strategische Ausrichtung des Personalwesens eines global operierenden Unternehmens prägen.
Globalisierung in der Arbeitswelt im Überblick
Die Internationalisierung von Organisationen wird auch Globalisierung genannt. So geht es nicht mehr nur darum, eine Zweigniederlassung von Deutschland aus zu managen. Vielmehr ist das Ziel, unter einer globalen Strategie und Ausrichtung des Unternehmens für alle Zweigniederlassungen allgemeine Lösungsansätze, Strukturen und Strategien zu entwickeln, sodass letztlich jeder Stakeholder eines Unternehmens Teil des großen Ganzen ist.
Personalerinnen und Personaler müssen in dem Fall auf den Megatrend Globalisierung reagieren. Doch auch Studierende sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter merken Auswirkungen der Globalisierung. Mitarbeitende sind angehalten, den Dialog außerhalb von Unternehmensgrenzen mit Kunden zu suchen und das Unternehmen so international zu fördern. Hierfür bedarf es sowohl einer sprachlichen Qualifikation in internationalen Sprachen, wie Englisch, aber auch einer Übereinstimmung des eigenen Wertebildes mit dem des Unternehmens. Employer Branding Maßnahmen und ein strategisch ausgerichtetes Personalmanagement können hierfür Ansatzpunkte sein.
Studierende und Nachwuchstalente stehen hingegen vor der Herausforderung, sich gegebenen, internationalen Unternehmensstrukturen anzupassen. Die potenziellen Kandidatinnen und Kandidaten haben ein anderes Wertebild als die Generationen zuvor. Eine nachhaltige Unternehmensführung, Incentives und die Trennung zwischen Privatleben und Beruf nehmen einen großen Stellenwert im Wertebild der Generation Z ein. Darauf müssen sich Unternehmen einstellen. Eine Anpassung ist jedoch niemals einseitig. Auch Nachwuchstalente sind gefordert, sich in internationale Strukturen einzuordnen, um eine für beide Seiten konstruktive Zusammenarbeit zu ermöglichen.
Vorteile und Herausforderungen einer globalen Arbeitswelt
Die Vernetzung auf globaler Ebene als auch die Beschleunigung und Effizienzsteigerung von Arbeitsprozessen sind Vorteile der Globalisierung, die in die HR mittels der digitalen Umstrukturierung Einzug nahmen. Dies gelingt jedoch nur, wenn das HR-Informationssystem auch im gesamten Unternehmen einheitlich ist. Ein zentralisiertes HR-System ist einer der Schlüsselfaktoren für eine erfolgsversprechende Reaktion auf den Megatrend der Globalisierung.
Vorteile, wie die wertschöpfende Förderung der Belegschaft durch die Personalentwicklung oder Talentmanagement-Maßnahmen, können sich aus diesem Ansatz ergeben. Ebenso haben Organisationen dank der globalen Unternehmensausrichtung Zugriff auf deutlich mehr Potenzial, das bei Rekrutierungsentscheidungen berücksichtigt werden sollte – der Pool der Kandidatinnen und Kandidaten wird somit größer.
Jedoch ergeben sich auch kulturelle Unterschiede zwischen den Talenten. Change-Management ist hier der richtige Ansatz, um ein Corporate-Wertebild zu entwickeln und gleichzeitig dem Wertebild der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu entsprechen. Dieser Prozess gelingt nicht in wenigen Wochen, sondern in einem Zeitraum von mehreren Jahren.
Weitere Herausforderungen der Globalisierung könnten sein:
- Die Automatisierung und Standardisierung der Prozesse der Personalverwaltung steigen. Dadurch können HRler zwar schneller agieren, sind in ihren Entscheidungen beschränkt.
- Teams und Mitarbeitende müssen global und digital geleitet werden, was die Mitarbeiterbindung erschwert.
- Die klassischen Aufgaben der HR dürfen nicht in Vergessenheit geraten und haben mittlerweile oftmals höhere Anforderungsprofile, die bedient werden müssen.
Globalisierung richtigmachen: Kernanforderungen an das Personalwesen
Das Leiten eines über die ganze Welt verteilten Teams wird immer wichtiger und findet heutzutage vor allem digital statt. HR 4.0 zu steuern, bedarf neuer Denkansätze in den Personalabteilungen der Welt. Die Kernanforderungen und Schlüsselfaktoren eines globalen Personalwesens haben wir für Sie zusammengetragen:
- Mitarbeitende einbeziehen:
Die Karriere- und Personalentwicklung von Mitarbeitenden sowie Mitarbeitergespräche steigern nicht nur die Mitarbeiterbindung an das Unternehmen, sondern auch die Qualität des internen und externen Dialogs und den jeweiligen Kompetenzbereich. Eine globale Wettbewerbsfähigkeit ist hierbei das Ziel.
- Neue Stellen schaffen:
Eine neue Rollenverteilung in der HR ist wünschenswert. Um der Globalisierung zu begegnen, ist es wichtig passende Expertenstellen zu schaffen, z. B. Global HR Advisor oder Digital Transformation Manager.
- Change-Management:
Eine globale Ausrichtung bedeutet auch stetige Veränderung. Um eine regelmäßige Reflektion der Personalarbeit und Anpassung an den aktuellen Bedarf zu ermöglichen, bedarf es Freiräumen innerhalb der Entscheidungs- und Umsetzungsmöglichkeiten der Personalerinnen und Personaler.
Weiterführende Links
We the talent: Die HR-Globalisierung
Weka Personal: Megatrends: Zukunftsthemen im Personalmanagement
HR-VISION Personalmanagement-Praxis, HR-Trends 2020: Zukunftsgerichtete Personalarbeit im Spannungsfelg von Globalisierung, Digitalisierung und der Cloud
Handbuch HR-Management: Einfluss der Digitalisierung auf das Personalwesen
Blog Talent Pro: Global HR – der Personaler 4.0
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