High Potentials

Die Fähigkeiten, das Wissen, die Kompetenzen und die Werte der Mitarbeiter beeinflussen den Unternehmenserfolg erheblich. Besonders sogenannte High Potentials tragen maßgeblich zum Erfolg eines Unternehmens bei. Unter High Potentials versteht man Mitarbeiter - meist Nachwuchskräfte - die durch besondere Fähigkeiten und Eigenschaften hervorstechen und ein sehr hohes Talentpotential haben. Um als High Potential identifiziert zu werden, benötigt man in der Regel einen Hochschulabschluss. Doch Wissen alleine reicht noch nicht aus, um als High Potential wahrgenommen zu werden - Eigenschaften wie hohe Belastbarkeit, Flexibilität und Motivation zeichnen die Führungskräfte von morgen ebenfalls aus. In High Potentials investieren Unternehmen häufig mehr Zeit und Aufwand um sie beruflich zu fördern. High Potentials schaffen es, sich an unvorhersehbare Situationen anzupassen und selbst in unsicheren Zeiten selbstorganisiert zu handeln. Ein weiterer maßgeblicher Punkt, um von einem Unternehmen überhaupt als High Potential identifiziert zu werden, sind die Werte der Nachwuchskraft. Diese müssen zur Kultur des Unternehmens passen.

Immer mehr Unternehmen haben sich in den vergangenen Jahren auf die Suche nach High Potentials begeben: Um neue Talente zu fördern und die Zukunft des Unternehmens zu sichern. Schon im vergangenen Jahr ist der Begriff "High Potential" in Stellenausschreibungen immer öfter gefallen. In den Jahren 2021 und 2022 wird sich die Personalsuche im Bereich High Potentials weiter ausdehnen. Unternehmen, Organisationen oder Verbände, die auf der Suche nach Mitarbeitern sind, können einen High Potential anhand bestimmter Persönlichkeitsmerkmale erkennen. Diese Nachwuchskräfte sind von einem starke Erfolgswillen getrieben. Versagensängste sind ein Fremdwort für High Potentials und sie haben einen deutlich ausgeprägten Unternehmergeist. Disziplin, Lernbereitschaft, Selbstmanagement und Offenheit für Veränderungen zeichnen High Potentials ebenfalls aus.

Unternehmen stehen auf dem Markt in einem permanenten Wettbewerb mit der Konkurrenz. Um dabei zu bestehen brauchen sie Nachwuchstalente und Führungskräfte, die eine erfolgreiche Zukunft gewährleisten. Daher sind High Potentials gefragt, die hohen Anforderungen der Arbeitswelt zu erfüllen. Die Fluktuationsquote ist auf den oberen Konzernebenen, zum Beispiel im Vorstand, höher als der Durchschnitt. Die häufigen Wechsel in der Führungsetage wirken sich auf das Unternehmen und dessen gesamte Organisation aus. Daher ist es für Konzerne und den Mittelstand wichtig, über ein starkes Repertoire an Nachwuchsführungskräften zu verfügen. Unternehmen, die derart gut aufgestellt sind, weisen bessere Geschäftsergebnisse auf. Im Hinblick auf die Geschäftsperformance sind High Potentials für das Unternehmen etwa doppelt so wertvoll wie die anderen Talente. Im Vergleich zu ihren Kollegen erwirtschaften sie bis zu 50 % mehr Gewinn.

Die steigenden Belastungen, die auf Top-Manager wirken sowie der demographische Wandel haben dafür gesorgt, dass sich ein intensiver Wettbewerb um hochqualifizierte Nachwuchskräfte entwickelt hat. Dieser wird auch als „War for Talents“, also der Krieg um die Talente bezeichnet. Unternehmen konkurrierende darum, sich rechtzeitig die Fachkräfte zu sichern, die das höchste Potential tragen. Zumeist handelt es sich dabei um Absolventen von Hochschulen, die schon während des Studiums und bei Praktika durch hervorragende Leistungen aufgefallen sind. Um diese High Potentials ausfindig zu machen, ist ein systematisches Talent Management erforderlich. Dieses soll einerseits High Potentials finden und an das Unternehmen binden. Häufig geschieht dies durch Trainee-Programme, in denen die Young Professionals durch gezieltes Training und Weiterbildungsmaßnahmen gefördert und gebunden werden. Recruiting- oder Unternehmensmessen, Career Days oder Veranstaltungen an Universitäten eigen sich dazu, mit den High Potentials in Kontakt zu treten. Andererseits sollten Arbeitgeber aber auch intern die Qualifikation und Entwicklung von Top-Talenten vorantreiben. Um diese zu identifizieren und zu fördern, kommen häufig Coachings oder Mentoring-Programme zur Anwendung. Eine andere Möglichkeit ist auch, die zukünftigen Führungskräfte durch ausscheidende Führungskräfte schulen zu lassen.

High Potentials sind Teamleader, die Verantwortung übernehmen wollen und können. Ihnen gelingt es, die Mitarbeiter für ein Projekt zu motivieren und deren unterschiedliche Fähigkeiten zum Vorteil für das Unternehmen einzubringen. Sie sind besonders belastbar und kommen auch mit neuen Anforderungen gut zurecht. Dadurch arbeiten sie schneller und effektiver als ihre Kollegen. Da sie interdisziplinär denken können, lässt sich ihr Verantwortungsbereich schnell ausweiten. Somit wird die Organisation von Projekten und Arbeitsschritten erleichtert. Dank High Potentials lässt sich mehr Arbeit bei geringerem oder gleichbleibenden Zeitaufwand bewältigen. Dieses sorgt für mehr Umsatz und Gewinn. Die Fähigkeit der Top-Talente, vorausschauend zu planen und Visionen zu entwickeln, steigert das Innovationsvermögen des Unternehmens. Werden High Potentials erkannt und gefördert, lassen sich Fluktuationsraten in der Führungsetage glätten und die langfristige Konkurrenzfähigkeit des Betriebs gewährleisten.