Geldwerte Vorteile
Geldwerte Vorteile ergänzen das Einkommen von Arbeitnehmenden. Sie sind Teil der Einnahmen der Angestellten und gelten als steuer- und sozialversicherungspflichtig. Worauf es bei der Versteuerung ankommt und welche Bezüge einen geldwerten Vorteil darstellen, haben wir für Sie zusammengefasst. Vorteile, die Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen durch einen geldwerten Vorteil genießen können, werden zudem beleuchtet.
Was ist ein geldwerter Vorteil?
Ein geldwerter Vorteil ist eine finanzielle Besserstellung des Begünstigten durch den Arbeitgeber. Dies erfolgt nicht durch ein erhöhtes Gehalt, sondern durch eine Bereitstellung von Sachbezügen, die vom Arbeitgeber dem Mitarbeiter gewährt werden. Beliebte Sachbezüge sind Firmenwagen, das Jobrad, Arbeitsgeräte wie Laptop und Handy oder die Arbeitskleidung. Doch auch Angebote der Gesundheitsförderung oder (Essens-)Gutscheine stellen geldwerte Vorteile dar, die Arbeitgeber Mitarbeitenden gewähren können.
Neben Sachbezügen können auch Belegschaftsrabatte einen geldwerten Vorteil darstellen. Diese Rabatte werden auf firmeneigene Waren gewährt oder Waren, die dem Unternehmen von Dritthändlern angeboten werden. Sie ermöglichen es, dass Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die Waren vergünstigt einkaufen können. Personalerinnen und Personaler sollten an dieser Stelle darauf achten, dass nur Mitarbeitende Anspruch auf die Rabatte von Drittanbietern haben, die keine Leistungen für das Unternehmen erbringen.
Wann ist ein geldwerter Vorteil zu versteuern?
Steuern sind auch auf geldwerte Vorteile zu entrichten. Ein geldwerter Vorteil unterliegt den allgemeinen Grundsätzen des Einkommenssteuergesetzbuches. So gibt es für die Erteilung von Sachbezügen auch Steuerfreibeträge. Aktuell liegt der Steuerfreibetrag für Sachbezüge monatlich bei 44 Euro pro Mitarbeiterin bzw. Mitarbeiter. Sachbezüge, welche diese Grenze überschreiten, werden anteilig in der Personalverrechnung versteuert, indem der geldwerte Vorteil in der Lohnabrechnung zunächst zum brutto hinzuaddiert und vom netto wieder abgezogen wird.
Für Rabattleistungen liegt der Steuerfreibetrag pro Mitarbeiterin oder Mitarbeiter bei 1080 Euro pro Jahr. Sollte dieser Betrag überstiegen werden, ist die Differenz aus dem tatsächlichen geldwerten Vorteil zum Freibetrag nach §8 Einkommenssteuergesetzbuch zu versteuern.
Besonderheiten in der Besteuerung gibt es für bestimmte Sachbezüge und Arten des geldwerten Vorteils. Wir fassen die Freibeträge zusammen:
- Sachbezüge sind bis 44 Euro im Monat steuerfrei.
- Rabattfreibeträge von 1080 Euro im Jahr sind auf Mitarbeitende anwendbar.
- Gesundheitsfördernde Maßnahmen sind bis 500 Euro steuerfrei.
- Ein Arbeitgeber kann die Betreuungskosten für Kinder bis zu einer Höhe von 600 Euro steuerfrei übernehmen.
- Für die Bereitstellung einer Dienstwohnung wird ein Freibetrag in Höhe von 204 Euro gewährt.
- Pro Tag können Arbeitgeber 3,47 Euro zum Mittagessen eines Angestellten kostenlos hinzuzahlen.
- In die betriebliche Altersvorsorge können 3408 Euro pro Jahr vom Unternehmen steuerfrei eingezahlt werden.
- Weiterbildungen sind für Arbeitnehmende immer vollständig steuerfrei, sofern das Unternehmen die Kostenübernahme bestätigt.
Firmenwagen für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer: 1 Prozent Regelung vs. Fahrtenbuch
Ein Dienstwagen zählt ebenfalls zu den geldwerten Vorteilen. Dieser unterscheidet sich in der Versteuerung von anderen geldwerten Vorteilen. Zunächst gibt es zwei Möglichkeiten, einen Dienstwagen zu versteuern: mithilfe eines Fahrtenbuchs oder der 1 % Regelung. Je nachdem wie viele Fahrten unternommen werden und wie hoch der private Anteil der Nutzung ist, empfiehlt sich entweder die eine oder die andere Methode. Arbeitgeber sollten daher im Vorfeld prüfen, welche steuerliche Behandlung auf den gewährten Firmenwagen zutrifft.
Sollte der Firmenwagen vor allem dienstlich genutzt werden, macht das Führen eines Fahrtenbuchs Sinn. In diesem werden alle Strecken aufgelistet inkl. zurückgelegter Kilometer. In Handwerksbetrieben und bei Dienstleistern ist dies eine gängige Methode der Abrechnung. Die Führung eines Fahrtenbuchs ist jedoch für Arbeitnehmende sehr mühsam, wenn sie mit dem Wagen auch private Erledigungen machen. Auch die drei Minuten Fahrt zum Bäcker müsste im Fahrtenbuch gelistet werden.
In einem solchen Fall könnte sich die 1 Prozent Methode steuerlich lohnen. Die Dokumentation der einzelnen Fahrten entfällt vollständig. Stattdessen wird das Auto monatlich mit einem Prozent vom Brutto-Inlandslistenpreis des jeweiligen Fahrzeuges versteuert. Darüber hinaus werden ausgehend vom Brutto-Inlandslistenpreis nochmals 0,03 Prozent auf die Wegstrecke zwischen Arbeit und Wohnort versteuert.
Wir fassen zusammen: Das Gehalt eines Mitarbeitenden als Belohnung zu steigern, ist nicht immer sinnvoll. Ein geldwerter Vorteil kann eine Arbeitnehmerin bzw. einen Arbeitnehmer im Zweifel besser als eine Gehaltserhöhung stellen. Die Steuer, die auf den gelwerten Vorteil zu entrichten ist, hängt von der jeweiligen Art des geldwerten Vorteils ab.
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