Cultural Fit
Die Begrifflichkeit Cultural Fit nimmt im Bereich Recruiting einen zentralen Stellenwert ein. So spielt diese Methode vor allem bei der Umsetzung unternehmensspezifischer Ziele z.B. im Employer Branding eine immer wichtigere Rolle.
Gerade weil die Bedeutung des Cultural Fit mehr und mehr steigt, erhöht sich auch die Zahl der Unternehmen, die auf entsprechende Softwarelösungen zurückgreifen, um Jobinteressenten schon vor ihrer Bewerbung im Unternehmen buchstäblich "auf Herz und Nieren zu prüfen".
Definition und Wortbedeutung
Stets im Fokus bei der Anwendung der Cultural Fit-Strategien steht die Berücksichtigung der Unternehmensphilosophie. Neue Mitarbeiter sollen dieser bestmöglich entsprechen. Dabei läuft man allerdings mitunter Gefahr, das Raster zu eng zu stecken und damit wertvolles Potenzial nicht vollends auszuschöpfen.
Dies ist vor allem dann der Fall, wenn die Unternehmenskultur insgesamt als das „Nonplusultra“ wahrgenommen und insgesamt zu starr und mit einer zu geringen Flexibilität nach außen hin präsentiert wird. Grundsätzlich heißt Cultural Fit aber auch, dass nicht nur Unternehmen die eigenen Wertevorstellungen mit denen der Bewerber vergleichen, sondern umgekehrt prüfen auch die Bewerber, inwiefern das Unternehmen zu den ihren passen.
Beispiele und Anwendungsgebiete
Schon der erste Blick, das erste Wort im Vorstellungsgespräch werden in Anlehnung an die Cultural Fit-Philosophie in die Waagschale gelegt. Genau genommen geschieht dies schon beim Erhalt bzw. bei der Prüfung der eingehenden Bewerbungsunterlagen. Nicht nur die Fachkompetenz ist dabei elementar, sondern auch die persönlichen Fähigkeiten des Bewerbers spielen diesbezüglich eine wichtige Rolle.
Weniger von Relevanz ist hierbei die Frage nach dem bisherigen Werdegang des Jobinteressenten, als vielmehr die Tatsache, ob die Wertevorstellungen des Bewerbers hinsichtlich seiner Aussagen und Handlungsweisen mit denen des Unternehmens übereinstimmt. Passt der Bewerber zur Unternehmenskultur – ja oder nein? Um nichts anderes geht es beim Cultural Fit.
Beispiel:
Um aus Unternehmersicht im Zuge des Vorstellungsgesprächs herauszufinden, ob der Bewerber zur Company Culture passt, bietet es sich an, ihm folgende Fragen zu stellen:
- Definieren Sie doch einmal das Arbeitsumfeld, in dem Sie sich vorstellen können, am produktivsten und darüber hinaus auch am glücklichsten zu sein.
- Nennen Sie die Ihrer Ansicht nach effizienteste Vorgehensweise Ihres Chefs mit Blick auf das Feedback an Arbeitnehmer.
- Was denken Sie über persönliche Freundschaften im Kollegenkreis?
Anhand dieser und ähnlicher Fragestellungen lässt sich schon im Dialog erkennen, ob oder inwieweit ein Jobinteressent für die vakante Stelle im Unternehmen in Frage kommt.
Individuelle Wertesysteme von grundlegender Relevanz
Sicherlich ist nur bei den wenigsten Menschen so, dass ihre Wertevorstellungen zu 100 Prozent mit denen des Unternehmens übereinstimmen. Eine gewisse Flexibilität ist daher in dem Bereich unerlässlich. Immerhin hat jeder Arbeitnehmer ein sehr individuelles Wertesystem.
Dieser Aspekt dürfte an sich nicht unbedingt zu einem Problem avancieren, denn im Hinblick auf die Entwicklung des jeweiligen Bewerbers sollte hier eine gewisse Dynamik zu erwarten sein. Je besser das beiderseitige Werteverständnis miteinander kooperieren, desto positiver wirkt sich dies auf den Erhalt der Unternehmenskultur aus.
Je höher also der Cultural Fit ist, desto besser stehen die Chancen, dass der interessierte Bewerber den begehrten Job im Unternehmen auch bekommt. Je niedriger der Cultural Fit, desto mehr erhöht sich damit das Risiko, dass sich die zu erwartenden Diskrepanzen auf das Betriebsklima und somit nicht zuletzt negativ auf das Engagement und das Leistungsportfolio auswirken.
Im Umkehrschluss wird daher deutlich, dass ein hoher Cultural Fit maßgeblichen Einfluss auf die Motivation nimmt. Dabei ist es unerheblich, wie es um die Qualifikationen sowie um die fachliche Eignung generell bestellt ist.
Ziele bei der Cultural Fit basierten Bewerberauswahl
Ist der ermittelte Cultural Fit Wert hoch, steigt automatisch auch die Erwartungshaltung des Unternehmens an den Bewerber. Dieser Aspekt ist vor allem auch hinsichtlich der sozialen Kompetenzen von Relevanz. Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass beim Cultural Fit
- eine kulturelle Ähnlichkeit
- ausreichende fachliche Qualifikationen und Soft-Skills gegeben sind
Ein hoher Cultural Fit wird unter anderem in einer ausgezeichneten Teamfähigkeit des Bewerbers deutlich. Darüber hinaus ist er in der Lage, gewinnbringend sowohl mit den Vorgesetzten, als auch mit den Kollegen zu agieren.
Die absolute Loyalität zur Unternehmensphilosophie wird „gelebt“ und spiegelt sich daher auch im beruflichen Alltag wider.
Fazit
Der Cultural Fit genießt in modernen KMU’s, aber auch in international agierenden Weltkonzernen eine wachsende Priorität. Einerseits wirkt sich ein hoher Cultural Fit Wert positiv auf die gesamte Unternehmenskultur sowie auf alle damit einhergehenden Faktoren aus. Auf der anderen Seite sollte der Fokus dennoch darauf gerichtet werden, dass Zukunftsorientiertheit und Entwicklungsfähigkeit nicht auf der Strecke bleiben.
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