Distance Leadership
Die anhaltende Corona Pandemie, die Globalisierung und Digitalisierung der Arbeitsprozesse sowie moderne Arbeitswelten führen in Unternehmen eine Zusammenarbeit auf Distanz herbei. Mitarbeitende und Führungskräfte arbeiten vermehrt oder sogar ausschließlich im Homeoffice. Um Mitarbeitende führen und an das Unternehmen binden zu können, ist Distance Leadership die Lösung. Virtuell Teams zu leiten, bedarf diesbezüglich nicht nur passender Tools, sondern auch emotionaler Intelligenz im Management.
Distance Leadership – Veränderung der internen Kommunikation
Das digitale oder auch virtuelle Führen von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ist Chefsache, jedoch kann bei einem falschen Führungsstil schnell das Sprichwort „aus dem Auge, aus dem Sinn“ zutreffen. Aus einer aktuellen Studie vom Tübinger Leibniz-Institut geht hervor, dass Führungskräfte gegenüber den Mitarbeitenden ein geringeres Verantwortungsbewusstsein verspüren, wenn diese remote arbeiten. Da steht es außer Frage, dass sich unter Betrachtung der Tatsache, dass Remote Work von Mitarbeitern in den letzten zehn Jahren um 91 % zugenommen und bis 2028 über 73% der Teams auf Distanz zusammenarbeiten werden, etwas ändern muss. Im HR Management müssen dahingehend passende Maßnahmen entwickelt werden, die eine Führung virtueller Teams fördern und ermöglichen – auch schon im Jahr 2021.
Dass dies lohnenswert ist, beweist eine weitere Studie von TINYPuls. So sind Remote Arbeitende weniger krank und gleichzeitig zufriedener als die Mitarbeiter vor Ort.
Distance Leadership im virtuellen Raum funktioniert jedoch nur, wenn Personalabteilungen und Führungskräfte zusammenarbeiten und passende Arbeitskonzepte entwickeln, eine Feedback- und Vertrauenskultur aufbauen und emotionale Intelligenz nutzen können. Der Erfolgsfaktor der Zusammenarbeit im Team darf hierbei nicht vernachlässigt werden.
Erfolgsfaktoren der Führung auf Distanz
Um eine solche Arbeitswelt zu erschaffen, gilt es zunächst die Herausforderungen zu meistern. Hierfür ist es notwendig, dass die HR herausfindet, was den Mitarbeitenden wichtig ist. Eine Umfrage von Hubspot im November 2020 identifizierte folgende Wünsche von Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an das digitale Arbeiten:
- Bereitstellung einer technischen Infrastruktur
- Unterstützung durch Führungskräfte, Teams und Personalabteilungen
- Flexibilität
- Gewährleistung einer guten Homeoffice-Einrichtung
Dies bedeutet, dass die Bereitstellung von WLAN und Firmenlaptops für Mitarbeiter nicht mehr ausreicht. Auch die Zugänglichkeit der Daten und nötigen Informationen an das Arbeiten sind aus technologischer Sicht entscheidend. Passende Tools für das digitale Arbeiten und die digitale, informative Kommunikation im Team sollten daher von Personalabteilungen eingerichtet werden. Denn auch eine Kommunikation via E-Mail ist zu aufwendig für kleine Rückfragen. Virtuelle Kommunikationstools zum Chatten via Text oder Video zählen daher zu den Basics von Distance Leadership.
Doch nicht nur die Rahmenbedingungen müssen stimmen, sondern auch die Zugehörigkeit zum Unternehmen sollte durch passenden Employer Branding Maßnahmen spürbar sein. Die HR steht demnach vor der Aufgabe, Teams virtuell zu leiten und diese „im Loop“ zu halten. Regelmäßige Feedbackgespräche mit Mitarbeitern, klare Meeting-Strukturen und die Durchführung von virtuellen Teamevents, die den Fokus auf das Miteinander und nicht die Arbeit legen, sind essenziell für die Zufriedenheit der Remote Worker. Führung geht an dieser Stelle mit einer guten Mitarbeiterbindung einher.
Die Priorität der Personalerinnen und Personaler sollte daher auf der Mitarbeiterführung und Mitarbeiterbindung liegen. Passende Maßnahmen hierfür sind:
- Etablierung einer Vertrauenskultur durch das Setzen klarer Regeln, Aufgabenbereiche und einen Code of Ethics.
- Feedbackkultur durch 1:1 Gespräche, Video- und Textkommunikation und regelmäßige Meetings etablieren. Sprechstunden können ebenfalls angeboten werden, um initiative Gespräche der Mitarbeitenden zu erleichtern und Fragen zu klären.
- Bereitstellung der technischen Infrastruktur, um produktives Arbeiten zu ermöglichen und Frustration zu vermeiden.
- Führungskräfteschulungen anbieten, um die Mitarbeiterführung auf Führungsebene zu verbessern.
Top Tipps an die HR, um Mitarbeitende remote zu führen
Für Distance Leadership ist der Faktor Mensch entscheidend. Regularien, klare Zielvorgaben und Aufgabenbereiche der Arbeitenden aus dem Homeoffice sind wichtig, um die Rahmenbedingungen einer effizienten Arbeitsweise aus dem Homeoffice heraus zu schaffen. Ebenso wichtig ist aber auch die soziale Komponente, die oftmals im Distance Leadership vernachlässigt wird. Eine emotionale Intelligenz ist daher sowohl unter Führungskräften als auch innerhalb der HR entscheidend. Mitgefühl, das Aufbringen von Verständnis für die aktuelle Situation von Individuen, vor allem bei Unsicherheiten oder Fragen, eine passende Flexibilität in den Arbeitsweisen – das alles sind Erfolgsfaktoren für eine erfolgreiche Distanzarbeit im Team.
Weiterführende Quellen
- TINYpulse, What Leaders Neet To Know About Remote Workers
- funktionHR, Remote Leadership – ein Modell für wirksame Führung auf Distanz
- Avantgarde Experts, Führen auf Distanz: Was du zu Remote Leadership wissen musst
- SpringerProfessional, Remote sind Führungskräfte weniger verantwortungsvoll
- flexjobs, Remote Work Statistics: Navigating the New Normal
- Upwork, Third Annual “Future Workplace Report” Sheds Light on How Younger Generations are Reshaping the Future of Work
- HubSpot, Remote-Work-Studie: 42 Prozent der Deutschen spüren Druck, beweisen zu müssen wirklich zu arbeiten
- HR Today, Ist Ihr Unternehmen bereit für ortsungebundenes Arbeiten?
- Marketing im Pott, Distance Leadership: So führen Sie Mitarbeiter aus der Ferne
- campusO, Distance Leadership – Führen aus dem Homeoffice
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