Wie heißt es so schön? Geschenke erhalten die Freundschaft. Ähnliches gilt auch für Präsente, die ein Arbeitgeber seinen Arbeitnehmern macht. Er stärkt damit nicht allein die Bindung ans Unternehmen, sondern im Idealfall gleich die ganze Arbeitgebermarke. Und jetzt, da Weihnachten vor der Tür steht, ergäbe sich auch ein guter Anlass, Mitarbeitern mit einem schönen Weihnachtsgeschenk eine Freude zu machen.
Geld eignet sich nicht als Weihnachtsgeschenk
Es gibt so viele Gelegenheiten, um Mitarbeitern mit kleinen Aufmerksamkeiten für ihr berufliches Engagement zu danken. Arbeitgeber nehmen diese Anlässe auch durchaus wahr. Allerdings geben sie sich beim Thema Mitarbeitergeschenke oft wenig einfallsreich.
Egal, ob zu Geburtstagen, Weihnachten, Firmenjubiläen oder dem Abschluss eines engagierten Projekts - in der Regel fließt Geld. Das ist sicherlich gut gemeint und es steht außer Frage, dass sich Arbeitnehmer über das Plus auf dem Konto freuen - gerade zur Weihnachtszeit, in der sich das Konto ohnehin in rasantem Tempo leert.
Allerdings gehört der schnöde Mammon nicht zu den Mitarbeitergeschenken, die lange im Gedächtnis bleiben. Die Kohle landet gemeinsam mit dem Gehalt auf dem Konto und fließt in den Alltag ein. An Weihnachten geht sie sogar für die Geschenke für Kind und Kegel drauf.
Die Finanzspritze wird daher nicht als Geschenk im eigentlichen Sinne im Kopf des Mitarbeiters abgespeichert, sondern als willkommene Unterstützung. So erzeugt man keine tiefer gehende Mitarbeiterbindung und –zufriedenheit. Der erhoffte Effekt verpufft.
Mitarbeiterbindung gewinnt an Bedeutung
Doch die Faktoren der Mitarbeiterbindung und Mitarbeiterzufriedenheit gewinnen für Unternehmen immer stärker an Bedeutung. Aus einem einfachen Grund: Sind Mitarbeiter unzufrieden, ist es für sie heute ein Leichtes, das Unternehmen zu verlassen.
Und das tun sie auch. Laut einer Studie Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) aus dem Jahr 2016 stieg die durchschnittliche Fluktuationsrate in deutschen Unternehmen binnen vier Jahren branchenübergreifend um stattliche fünf Prozentpunkte an. Der Grund: Die Bedingungen auf dem Arbeitsmarkt gestalten sich für Talente besser denn je. Landauf, landab werden gut ausgebildete Leute händeringend gesucht.
Moderne Arbeitgeber müssen also alles dafür tun, um ihre Angestellten durch gezielte Employer-Branding-Maßnahmen stärker an sich zu binden. Wobei sie außerdem nicht unterschätzen sollten, welchen Effekt eine gute Mitarbeiterbindung auf die externe Employer Brand hat. Schließlich spricht es sich im Zeitalter von Social Media schnell herum, wenn ein Arbeitgeber in das Wohlergehen seiner Mitarbeiter investiert.
Der Effekt von Weihnachtsgeschenken auf die Arbeitgebermarke
Und nichts eignet sich beispielsweise besser für einen Post auf Facebook oder Instagram als ein ausgefallenes Mitarbeitergeschenk. Der Effekt: Der Mitarbeiter trägt damit das gute Betriebsklima und seine Bindung an den Arbeitgeber aktiv nach außen und fungiert so als Markenbotschafter.
Potenzielle Bewerber kann das durchaus positiv beeindrucken und den Ausschlag dazu geben, sich einmal näher mit dem Arbeitgeber auseinanderzusetzen. Und wer weiß? Stimmen auch die anderen Bedingungen, die er auf der Karriereseite des Unternehmens recherchiert - vielleicht bewirbt es sich ja.
Wie Weihnachtsgeschenke die Mitarbeiterbindung stärken
Aber noch einmal zurück zu dem Mitarbeiter, der das Weihnachtsgeschenk von seinem Arbeitgeber erhalten hat. Auch mit ihm passiert auf psychologischer Ebene so manches.
Bereits der Anblick eines Geschenks löst eine ganze Reihe an positiven Assoziationen aus:
- Der Arbeitgeber hat an ihn gedacht.
- Er hat sich Gedanken gemacht, was ihm gefallen kö
- Er hat sich die Zeit dafür genommen, ein Geschenk zu besorgen.
- Der Arbeitgeber erscheint in einem positiveren Licht.
- Der Arbeitnehmer fühlt sich angenommen und wertgeschätzt.
- Das steigert die Motivation und Leistungsbereitschaft.
- Die Arbeitsresultate motivierter Mitarbeiter fallen besser aus.
Damit dieser Effekt aber auch wirklich eintritt, müssen Unternehmen bei der Auswahl der Mitarbeitergeschenke einige Punkte beachten.
Vorsicht vor Fettnäpfen bei der Auswahl von Weihnachtsgeschenken
Wer zum Beispiel ein- und dasselbe Standardgeschenk für alle Mitarbeiter auswählt und es der Belegschaft nicht persönlich überreicht, sondern einfach kurz vor Weihnachten auf den Tisch legt, erweckt den Eindruck einer Massenabfertigung: Hier geht es nicht um die Wertschätzung des einzelnen, sondern um das Erfüllen einer Pflicht gegenüber allen. Besser wäre eine feierliche Übergabe bei der Weihnachtsfeier eines Betriebes.
Ganz schlimm ist es, wenn es sich bei dem „Weihnachtsgeschenk“ um Marketing-Give-Aways handelt, die die Mitarbeiter bereits bestens kennen, weil sie diese selbst während des Jahres an gute Kunden verteilen. Das zeigt: Der Arbeitgeber hat sich nicht den Hauch eines Gedankens gemacht, was seinen Angestellten gefallen könnte.
Stattdessen sollten Unternehmen mit ihrem Mitarbeitergeschenk einen Bezug zu der Situation des einzelnen herstellen. Warum zum Beispiel nicht ein Teamgeschenk machen? Frisch zusammengestellten Projektteams tut es gut, wenn der Arbeitgeber sie vor Projektbeginn zu einem gemeinsamen Event schickt. Das befeuert das Team-Building und schweißt zusammen, weil man sich besser kennenlernt.
Employer Branding: Weihnachtstageschenke sind nicht der Weisheit letzter Schluss
Bevor an dieser Stelle jedoch Missverständnisse aufkommen: Ein tolles Weihnachtsgeschenk allein macht noch kein gutes Betriebsklima aus oder verbessert die Employer Brand. Dazu müssen sich die Präsente für Mitarbeiter in ein Gesamtkonzept zur Stärkung der Employer Brand einfügen. Ansonsten sind sie nichts anderes als ein Tropfen auf den heißen Stein. Dann klappt’s auch mit der Mitarbeiterbindung!