Die Integration von Künstlicher Intelligenz in Unternehmen schreitet rasant voran – und wir als Employer-Branding-Agentur gestalten diese Entwicklung aktiv mit. Deshalb sprechen wir heute mit unserer KI-Beauftragten Tabea Grünert. Sie verrät unter anderem, welche KI-Tools bei uns bereits zum Einsatz kommen und welchen Herausforderungen wir uns stellen.
Welche Aufgaben übernimmst du als KI-Beauftragte in unserer Agentur?
Als KI-Beauftragte bin ich dafür verantwortlich, geeignete KI-Tools für unsere verschiedenen Fachbereiche und Prozesse zu identifizieren, zu testen und gezielt in unseren Arbeitsalltag zu integrieren. Mein Aufgabenbereich umfasst manchmal auch das ganz grundlegende Schulen der Mitarbeitenden, das Einholen von Feedback zu den Tools sowie das Dokumentieren von Best Practices. Der Schutz von sensiblen Daten und die Privatsphäre – also rein ethische Fragen im Zusammenhang mit Künstlicher Intelligenz – beschäftigen mich natürlich auch.
Wie integrieren wir KI in unsere Unternehmensstrategie und welche Ziele verfolgen wir damit?
Wir setzen KI ein, um Effizienz, Kreativität und Qualität in unseren Projekten zu steigern. Ein zentrales Ziel ist es dabei, das Profil unserer Agentur als innovativen Leader im Bereich Employer Branding zu stärken und uns von der Konkurrenz abzuheben. Langfristig planen wir, KI so in die Arbeitsabläufe aller Abteilungen einzubetten, dass wir Routinetätigkeiten schneller und präziser erledigen können, ohne natürlich die kreative Handschrift unserer Agentur und Arbeit zu verlieren. Unsere Aufgabe bleibt es, sicherzustellen, dass KI kreativ und verantwortungsvoll eingesetzt wird, und diesen Ansatz wollen wir kontinuierlich weiterentwickeln.
Kannst du ein konkretes Projekt nennen, bei dem KI eine Schlüsselrolle gespielt hat? Welche Erkenntnisse konnten wir daraus gewinnen?
Ein ganz besonderes Beispiel ist unser eigenes Schüler- und Jugendmagazin, der SPIESSER, der seit jeher als Stimme junger Menschen auftritt. Das Magazin steht für lautstarke, provokante und mutige Inhalte, die früher immer auch von jungen Nachwuchstexter:innen verfasst wurden. Vor diesem Hintergrund war es für uns ein logischer Schritt, den Hype um KI aktiv mitzugestalten und Verantwortung zu übernehmen. So haben wir uns 2022 entschlossen, den SPIESSER grundlegend neu zu erfinden und ihn zum ersten komplett KI-generierten Jugendmagazin zu machen – eine Entwicklung, die wir ganz offen kommunizieren.
Mit Tools wie Midjourney und ChatGPT erstellen wir sämtliche Inhalte des Magazins und haben auch die virtuellen Influencer Aura und Aureo entwickelt, die die Leser:innen durch die Themen begleiten. Bei SPIESSER geht es jedoch nicht nur um die KI-generierte „Fassade“, sondern auch um echte Aufklärung. Wir sehen uns als wichtigen Bildungspartner im Umgang mit KI, da Schulen oft hinterherhinken, während die Schüler:innen die Tools bereits aktiv nutzen. Hier setzen wir an, bieten praktische Tipps und Empfehlungen und thematisieren auch ethische Aspekte rund um KI.
Dieses Projekt hat uns gezeigt, wie essenziell die kontinuierliche Überprüfung und Anpassung der KI-Ergebnisse ist, um die gewünschte Qualität und Konsistenz zu sichern. SPIESSER gibt uns die Möglichkeit, KI intensiv zu testen, und führt uns immer wieder die Potenziale und Grenzen dieser Technologie vor Augen.
Welche spezifischen Herausforderungen siehst du für uns in der Nutzung von KI?
Die größte Herausforderung besteht darin, eine Balance zwischen Effizienz und kreativer Individualität zu schaffen. Der Einsatz von KI-Tools erfordert Schulungen und eine fortlaufende Anpassung, damit unsere Teams diese optimal einsetzen können. Ein Text, Bild oder sogar ein Video ist nicht „einfach mal schnell“ generiert; auch das „Prompten“ will gelernt und fachlich korrekt angewendet sein. Gerade im kreativen Bereich ist es essenziell, KI-generierte Inhalte kritisch zu prüfen, da die KI oft nicht die Feinheiten oder den gewünschten Stil trifft, den wir für unsere Projekte anstreben.
Gibt es bestimmte Kriterien oder einen Prozess, den du bei der Auswahl und dem Testen neuer Tools berücksichtigst?
Ja, ich evaluiere neue Tools zunächst daraufhin, ob sie unseren Qualitätsstandards und ethischen Überzeugungen entsprechen und natürlich, ob sie zu unseren spezifischen Arbeitsprozessen passen. Die Tools werden in einer Testphase umfassend erprobt, um sicherzustellen, dass sie sowohl effizient als auch anwenderfreundlich sind. Dabei ist es mir wichtig, dass das Team die Tools leicht anwenden kann und dass sie unseren kreativen Anforderungen gerecht werden.
Wie schätzt du die Akzeptanz von KI bei unseren Kunden ein und welche Rückmeldungen erhalten wir von ihnen?
Die Akzeptanz von KI bei unseren Kund:innen ist überwiegend positiv, insbesondere wenn wir transparent darüber informieren, wie KI uns hilft, Projekte und Ideen effizienter und kreativer zu transportieren. Kund:innen schätzen die innovative Ausrichtung unserer Agentur und sehen den Nutzen in KI-gestützten Projekten, etwa bei der Präsentation neuer Ideen, die durch Stock-Bilder nicht immer so zielgerichtet dargestellt werden kann, wie man es will.