Sie kennen Schülerpilot nicht? Dann wird es Zeit. Das Portal zur Berufsorientierung geht aktuell durch die Decke und bietet auch im Ausbildungsmarketing spannende Möglichkeiten. Wir haben mit dem Gründer Florian Dyballa gesprochen.
Hallo Florian. Erzähl uns doch bitte etwas über dich und Schülerpilot
Hej! Mein Name ist Florian Dyballa, ich bin studierter Wirtschaftspsychologe sowie Gründer und Geschäftsführer der Schülerpilot GmbH.
Schülerpilot hat es sich zur Aufgabe gemacht, Schüler zielgruppengerecht bei der Berufs- und Studienorientierung zu unterstützen. Wir wollen den bisher eher als trocken empfundenen Findungsprozess umgestalten und technologiebasiert für eine echte Komplexitätsreduktion sorgen.
Wir setzen den Schüler dafür in den Mittelpunkt seines Berufswahlprozesses. Nach einem kurzen Orientierungstest werden auf unserer Webseite passende Berufsbilder vorgeschlagen und multimedial präsentiert. Diese Perspektiven können dann mit „passt zu mir“ bzw. „passt nicht zu mir“ vom Schüler bewertet werden. Anhand dieser Userinteraktion berechnet ein Algorithmus noch passendere Vorschläge und präsentiert dem Schüler passende Stellenangebote in der jeweiligen Region.
Der Prozess hier noch einmal etwas besser visualisiert…

Kannst du uns mit ein paar Zahlen und Daten zu Schülerpilot versorgen?
Schülerpilot befindet sich derzeit in der Wachstumsphase und konnte die Gesamttraffic im Vergleich zum Vorjahr zuletzt mehr als vervierfachen.
Wir erreichen jährlich über unser crossmediales Partnernetzwerk mehr als 1 Million Schüler. Mehr als 20.000 potentielle Bewerber befinden sich in unserer Activ-Sourcing Datenbank. Ferner werden wir von über 100 Schulen im gesamten Bundesgebiet direkt verlinkt.
Mit unserem Schülerstipendium fördern wir seit 2015 zudem die Träume der jungen Zielgruppe. In diesem Jahr erreichten uns mehr als 250 Bewerbungen. Im öffentlichen Voting konnten über 40.000 Stimmen generiert werden.
Einen weiteren Fokus bilden unsere Social Media-Präsenzen, insbesondere Instagram, wo unseren Postings bereits heute über 6.500 Schüler folgen.
Was bietet ihr Ausbildungsunternehmen und Unis an, was sonst keiner bieten kann?
Neben den umfangreichen Sichtbarkeitsleistungen, der Kommunikation auf Augenhöhe und der Möglichkeit zur Direktansprachen ausgewählter Schüler, zeichnet uns vor allem die hohe Datenqualität aus. Unser Algorithmus verknüpft zahlreiche Daten, wie berufliche Interessen, schulische Leistungen, Alter, Wohnort sowie Schulform und liefert individuelle auf den Schüler zugeschnittene Ergebnisse aus. Partnerunternehmen und Hochschulen können sich das zu Nutze machen und gezielt bevorzugte Schüler ansprechen.
Es geht also um die Klasse, statt um die Masse! So kann der Aufwand im Bewerbungsprozess beidseitig gesenkt und der Output vergrößert werden.
Wie reagiert die Zielgruppe auf euer Produkt?
Sehr positiv, denn wir bieten eine zielgruppengerechte Lösung für ein Problem, dass fast alle Schüler betrifft. Für Viele ist es schwierig sich in der Fülle an Informationen und Möglichkeiten zurechtzufinden. Sie fühlen sich oft überfordert und sind planlos.
Wir bieten mit unserem kurzen Orientierungstest einen ersten Ansatzpunkt, versprechen dabei aber nicht mehr, als wir halten können. Solch ein Test ist nur eine erste Selbstreflexion und soll auf die Berufsperspektiven vorbereiten die wir im Anschluss vorschlagen. Auf verständliche Weise werden alle relevanten Informationen übersichtlich vermittelt. So können Schüler proaktiv unser Feedbacksystem nutzen und erste Entscheidungen für sich treffen.
Habt ihr für Schülerpilot schon Auszeichnungen oder Awards gewonnen?
Wir wurden bereits zum dritten mal in Folge von der Initiative Mittelstand als eine der innovativsten IT-Lösungen im HR-Bereich ausgezeichnet.
Ein absolutes Meisterstück ist der Abirechner: Wie viel Arbeit steckte dahinter und wieso grenzt sich das Ergebnis von anderen Rechnern ab?
In der Tat bedarf der Abirechner viel Pflegeaufwand. Die genauen Belegungsverpflichtungen und Prüfungsordnungen unterscheiden sich von Bundesland zu Bundesland und von Jahrgang zu Jahrgang. Viele Sonderregelungen machen es auch nicht einfacher. Wir haben daher bereits innerhalb der Konzeption mit den jeweiligen Kultusministerien der Länder gesprochen, die Rechtstexte und Informationsbroschüren durchgearbeitet – dabei auch hier und da kleinere Fehler aufgedeckt – und unseren Abirechner entwickelt. Dieser gibt Abiturienten die Möglichkeit ihren voraussichtlichen Notenschnitt bereits vorab zu berechnen. Damit ist es ihnen möglich auch zu Schulzeiten noch Einfluss auf den späteren Abischnitt zu nehmen, der wiederum für die Zulassung an Hochschulen eine wichtige Rolle spielt.
Als kleines Bonbon ist dem neben genauen Hinweisen, wo noch ein paar Punkte zu holen sind, auch eine Numerus Clausus-Datenbank angeschlossen. Damit können wir prognostizieren, ob der gewünschte Studiengang an der Traumuniversität realistisch ist und könnten alternative Studienfächer und -orte ausspielen. Ziemlich cool, oder?
Wohin soll die Reise von Schülerpilot gehen und was plant ihr noch?
Unsere Diagnostik wird fortlaufend weiterentwickelt. Wir haben noch einige Ideen, wie man den Berufswahlprozess mit Hilfe von Informationstechnologie effektiver gestalten kann und auch sonst bekommt Schülerpilot derzeit ein Facelift. So sieht alles mobil noch schöner und multimedialer aus. Videos und Testimonials spielen hier eine zunehmend wichtigere Rolle.
Unser Ziel ist es zentraler Ansprechpartner für Schüler bei der Frage nach ihrer beruflichen Zukunft zu sein. Berufsorientierung ist ein Prozess und kann daher nicht von heute auf morgen abgehandelt werden. Man muss der Generation Z das richtige Werkzeug an die Hand geben. Das wollen wir mit Schülerpilot sein, um nachhaltig Abbruchquoten zu verringern und für glückliche Auszubildende und Studierende zu sorgen. Und davon hat am Ende sowohl die Wirtschaft als auch die Gesellschaft etwas, kommt so das Potential unserer Jugend doch bestmöglich zum tragen.