Employer Branding beschreibt alle Maßnahmen, die ein Unternehmen ergreifen kann, um die eigene Arbeitgebermarke zu stärken und sich gegenüber potenziellen Bewerbern als passender und attraktiver Arbeitgeber darzustellen. So lässt sich Employer Branding in „Arbeitgebermarkenbildung“ übersetzen. Aber genug der Theorie. Manchmal sagt eine Infografik mehr als tausend Worte, also haben wir hier aktuelle und wichtige Informationen zum Thema grafisch auf den Punkt gebracht.
Employer Branding 2020/2021
Wegfallende Aufträge, Schließungen und Kürzungen blieben während der Corona-Pandemie nicht aus. Unsicherheiten prägen die Arbeitswelt in Zeiten von Kurzarbeit und Lockdowns. Die Unternehmen sahen sich mit der schlagartig viel größeren Verlagerung in den digitalen Raum konfrontiert. Da ist es nur natürlich, dass Employer Branding dabei auf der Strecke bleibt? Tatsächlich zeigen bereits erste Studien, dass das ein Trugschluss ist. So ergab eine Studie der Agentur identifire von Juni 2020, durchgeführt unter Top-Managern in den Bereichen Human Resources, Marketing, Kommunikation und Strategie in Österreich, dass der Wettbewerb um die größten Talente nach wie vor besteht und durch die kurzzeitig gestiegenen Arbeitslosenzahlen nicht entschärft wird.
Eine weitere wichtige Erkenntnis beim Umgang mit der Corona-Pandemie liefert – explizit für die Generation Z – das Deloitte Millennial Survey 2020. Wer sich in der Krise als Arbeitgeber beweisen kann, dem sind Loyalität und Sympathie – zumindest zu 60 % – sicher.
Was ist Employer Branding?
Der Shift im Machtverhältnis zwischen Arbeitgebenden und Arbeitnehmenden hat das Recruiting durcheinandergewirbelt. Heute kommen weitere, komplexere Anforderungen hinzu: Veränderungen der Arbeitswelt, wie die Globalisierung, die Digitalisierung und die demografische Veränderung – sei es im Sinne der älter werdenden Gesellschaft oder auch des Gender Shifts in diversen gesellschaftlichen Bereichen – um nur einige zu nennen.
Beim Employer Branding macht sich ein Unternehmen Konzepte aus Marketing und Markenbildung zu Nutze, um sich als attraktiver Arbeitgeber darzustellen und auf dem Arbeitsmarkt vorteilhaft zu positionieren. Dank verschiedener Analysen, Maßnahmen und Strategien lässt sich eine Arbeitgebermarke entwickeln, die sogenannte Employer Brand. Diese bestimmt, wie die Organisation auf dem Arbeitsmarkt und von der aktuellen Belegschaft wahrgenommen wird. Die darauf aufbauende, aufmerksamkeitsstarke und positive Marketingwirkung soll zur Effizienzsteigerung und Passgenauigkeit der Personalrekrutierung und -bindung führen.
Zentrale Fragen im Employer-Branding-Prozess
Das Employer Branding ist strategisch ausgerichtet und beinhaltet eine dezidierte Analyse, die sowohl die Ausgangssituation und die Zielgruppen als auch die Zukunftsausrichtung der Organisation umfasst. Im Idealfall werden aktuelle Mitarbeitende aus verschiedenen Fachbereichen, aber auch die Führungsebene in den Prozess einbezogen. Die Perspektive der eigenen Mitarbeitenden ist essenziell, da sie enorm zur Authentizität der eigenen Employer Brand beiträgt. Mithilfe von Workshops und anonymen Mitarbeiterumfragen beispielsweise durch spezialisierte Agenturen kann das Bild des Arbeitgebers ermittelt werden.
Diese Erkenntnisse bieten den Nährboden für konkrete vielschichtige Maßnahmen, mit denen die individuellen Werte eines Arbeitgebers anschließend nach innen und außen getragen werden können. Diese betrachten nicht nur moderne Kanäle und aktuelle Events, sondern stehts auch die Zielgruppen, die erreicht werden sollen. Die folgende Auswahl dient also nur der ersten Vorstellung und sollte sicherlich individuell adaptiert und erweitert werden.
Vorteile von Employer Branding
Ein umfassendes Employer Branding scheint erst einmal sehr aufwändig. Das stimmt auch, aber der Aufwand und die tiefgehende Strategie lohnen sich – und das nicht nur schnell, sondern auch langfristig. Zum Abschluss hier noch einige (kaufmännische) Faktoren, die durch eine starke Arbeitgebermarke positiv beeinflusst werden. Schnellere Einstellung und höhere Mitarbeiterbindung zum einen; zum anderen beobachtete der Harvard Business Review (HBR) 2016, dass Unternehmen mit einem schlechten Ruf höhere Gehälter zahlen müssen, um diesen aufzuwiegen. Als Faktoren für einen schlechten Ruf definiert der HBR übrigens fehlende Arbeitsplatzsicherheit, dysfunktionale Teams und schlechte Führung – gut werden hingegen Stabilität, Möglichkeiten der Karriereentwicklung und die Möglichkeit, mit einem erstklassigen Team zu arbeiten, bewertet.
Wollen Sie mehr wissen? Hier finden Sie weiterführende Studien und Informationen
Mittlerweile gibt es zum Thema Employer Branding zahlreiche Studien. Einige der relevantesten Studien sind:
- Studie „Employer Branding besteht Corona-Test” 2020: https://www.identifire.at/studie-employer-branding-besteht-corona-test
- “Employer Brand Research 2020” von Randstad: https://workforceinsights.randstad.com/global-employer-brand-research-2020
- “Employer Brand Report 2020” von Randstad: https://www.randstad.de/hr-portal/employer-branding/employer-brand-research/laenderbericht/
- Zalvus „HR-Digital Studie“2019: https://zalvus.com/de-de/pag-8650/hr-digital-studie-2019
- Employer Branding Studie der Uni Bamberg aus dem Jahr 2019 (PDF-Link)
- Arbeitgeberkommunikation im Mittelstand der Uni Koblenz und Hrn. Prof. Dr. Christoph Beck (Link zum Artikel)
- Monster Studien u. A. zum Thema Arbeitgebermarketing (Link zur Download-Seite)