Die Corona-Pandemie macht auch vor der beliebtesten Arbeitgeber-Branche der Deutschen nicht halt. Neben einem signifikanten Umsatzrückgang sieht sich die Automobilbranche nun auch mit sinkender Beliebtheit konfrontiert. Als Reaktion setzt die Branche auf Employer Branding und Schutzmaßnahmen in Zeiten der globalen Krise.
Status Quo: Kurzarbeit, Produktionsstopps und ein langsam anlaufender Neustart
Ein verdrehtes Bild der Realität kehrte im März 2020 erstmals in die Automobilwerke Deutschlands ein. Die sonst boomende Produktion stoppte und Arbeitnehmenden wurden in Kurzarbeit geschickt. Stillstand – dieses Wort beschreibt nicht nur die Zeit des Lockdowns, sondern auch die vorübergehende Situation in den Werken.
Kurzarbeit und eine Einstellung der Produktion – wenn auch nur vorübergehend – gehen nicht spurlos an Mitarbeitenden in der Automotive-Branche vorbei. 40 % (Stand April 2020) der Beschäftigten gaben in einer Studie der Arbeitgeberplattform kununu an, dass sie Angst um ihren Arbeitsplatz verspüren. Im Vergleich zu den Arbeitenden im Maschinenbau, der Industrie und im Handel sind die Befürchtungen der Angestellten im Automobil-Sektor am höchsten.
Heimarbeit und Sorgen um den Job in Corona-Zeiten nach Branchen
Zwischen April und Mai fuhren viele Automobilhersteller, wie Ford, BMW und Fiat Chrysler Automobiles, die Produktion langsam wieder hoch. Insbesondere die Sicherheit des Personals steht in den Arbeitswerken und Arbeitsstellen in der Automobilbranche an erster Stelle, um Mitarbeitende zu schützen und Sicherheit zu vermitteln. Schutzmasken, die Arbeit unter verschärften Hygienemaßnahmen und das Beobachten der aktuellen Corona-Fallzahlen und -Entwicklungen sind Teil des Sicherheitsprogramms.
Fester Stand auch in Krisenzeiten: attraktive Arbeitgebende in der Automobilbranche
Trotz Krise, Produktionsrückgang und Kurzarbeit gelten Unternehmen in der Automobilbranche auch während der Corona-Pandemie als attraktive Arbeitgebende – sowohl bei potenziellen als auch bereits bestehenden Mitarbeitenden.
Die eigenen Beschäftigten sind grundsätzlich zufrieden mit dem Umgang der Branche in der Pandemie. Sowohl die Informationsbereitstellung, die ergriffenen Maßnahmen gegen das Coronavirus, der Status Quo am Arbeitsplatz als auch der Umgang der Arbeitgebenden mit der aktuellen Situation werden durchweg als positiv eingestuft.
So zufrieden sind Mitarbeiter mit dem Agieren ihrer Arbeitgeber in der Corona-Krise
Die Student Survey 2020 nennt Daimler/Mercedes-Benz und Porsche – wie in den vergangenen beiden Jahren – als die Unternehmen, in denen Studierende am liebsten arbeiten möchten. Trotz des positiven Images kann sich die Branche im Jahr 2020 nicht zurücklehnen. Während die Studierenden 2019 ihre Top-4-Arbeitgebenden allesamt aus der Automobilbranche wählten, stehen 2020 nur noch zwei Automobilunternehmen an der Spitze. Neu dazu gestoßen sind Google und Apple.
Um auch zukünftig an der Spitze zu stehen, sind Image-bildende Maßnahmen im Employer Branding wichtig. VW hat dies bereits erkannt und bildet hierfür das Paradebeispiel. Der Konzern vermittelt durch eine transparente Kommunikation per Intranet und App ein Zusammengehörigkeitsgefühl. „Zusammen durch Corona“ heißt der Ansatz und findet zum genau richtigen Zeitpunkt statt.
Auf diese Employer-Branding-Maßnahmen setzt die Automobilbranche
Auch andere Automotive-Hersteller haben bereits die Wichtigkeit von Employer Branding in der Krisenzeit erkannt und gehen verschiedene Ansätze.
So startete BMW am 08. April 2020 mit der Produktion von Atemschutzmasken, die sowohl für eigene Mitarbeitende als auch für die Pflegebranche bereitgestellt werden sollen. Ford geht noch einen Schritt weiter und misst bei allen Personen, die das Werksgelände betreten die Temperatur. Solche Schutzmaßnahmen und sind Teil der Employer-Branding-Maßnahmen von Unternehmen. Insbesondere in Krisenzeiten ist die Vermittlung eines Sicherheitsgefühls essentiell für die Zufriedenheit von Arbeitnehmenden.
Weiterführende Links:
40 Prozent in Sorge: Corona treibt die Job-Angst in der Automobilbranche