Employer Branding ist mehr als die Überarbeitung des Internetauftritts. Auch außerhalb des Worldwide Web muss sich ein Unternehmen als besserer Arbeitgeber präsentieren können. Wir bieten einen Überblick, welche Maßnahmen es gibt und was es bei den Events zu beachten gilt.
Ein Unternehmen, das Employer Branding erfolgreich umsetzen will, muss mit seinen Rekruten (extern) und seiner Belegschaft (intern) in Kontakt treten. Damit ist nicht nur die Onlinestellenanzeige oder die Mitarbeiterbroschüre gemeint, sondern physischer Kontakt in der realen Welt. Mit verschiedenen Events kann so zum einen Aufmerksamkeit für die Arbeitgebermarke geschaffen werden, zum anderen kann ein persönlicher Kontakt zur Zielgruppe aufgebaut werden. Für Employer Branding Events, intern wie extern, gibt es verschiedene Rahmen.
Einblick in die Unternehmenskultur
Bei externen Events ist der primäre Focus die Employer Brand auch außerhalb von Stellenanzeigen und Karriereseiten sichtbar zu machen. Potentielle Kandidaten sollen merken, dass hinter den vollmundigen Versprechen der Employer Value Proposition (EVP) mehr steckt als heiße Luft. Ein Einblick in das Unternehmen und in die Unternehmenskultur bei einem Tag der offenen Tür sollte deshalb nicht nur ein Grillfest auf dem Firmengelände sein, sondern auch ebenso das Umfeld zeigen, in dem tatsächlich gearbeitet wird.
Bei Recruiting Events und Hochschulveranstaltungen kann sich mehr auf den Bewerbungsprozess konzentriert werden. Hat man das Gespräch mit einem potentiellen Kandidaten gefunden, sollte er es so einfach wie möglich haben seine Candidate Journey zu beginnen.
Die Marke gut platzieren
Bei gesponserten Veranstaltungen wie beispielsweise Sportfesten oder Street-Food-Events kann die Arbeitgebermarke in einem positiven Umfeld etabliert werden. Darüber hinaus kann das Engagement in der Umgebung des Unternehmens einen wichtigen Teil der Arbeitgeberwerte darstellen. Gerade bei der Suche nach Auszubildenden, die in der Regel nicht weit für ihren Ausbildungsplatz reisen, kann diese lokale Verankerung der entscheidende Faktor sein.
Die Belegschaft involvieren
Oft ignoriert und vergessen, aber einer der wichtigsten Aspekte des Employer Branding: Die interne Perspektive. Beim Markenbildungsprozess der Arbeitgebermarke sollte die Belegschaft konsequent einbezogen werden. Nur so kann ein authentisches Bild der Unternehmenskultur entstehen und in der Employer Value Proposition kohärent dargestellt werden. Der Vorteil: Sind die Mitarbeiter einmal involviert, können sie sich zu den besten Markenbotschaftern des Unternehmens entwickeln. Was wirkt besser auf Bewerberinnen und Bewerber als eine Belegschaft, die gerne in der Firma arbeitet?
Townhall als Beispiel gelungener Kommunikation
Auch hier sollte also der reale Kontakt und nicht nur die Mitarbeiterzeitung zum internen Employer Branding genutzt werden. In den Vereinigten Staaten ist es in vielen Firmen üblich sogenannte „Townhall Meetings“ abzuhalten, bei denen der Geschäftsführer der versammelten Belegschaft zunächst Ziele und Fortschritte des Unternehmens erläutert und hinterher Rede und Antwort steht. Solch eine Veranstaltung ist eine ideale Möglichkeit, die Employer Brand nach innen zu kommunizieren. Der Geschäftsführer kann deutlich machen, dass er hinter der Marke steht, die Belegschaft wird involviert und die Chance kann genutzt werden, um über die EVP zu sprechen.
Was gibt es zu beachten?
Employer Branding Events sind keine Selbstläufer. Es ist nicht ganz einfach eine Veranstaltung intern oder extern so zu gestalten, dass ein nachhaltiger Effekt für die Arbeitgebermarke entsteht. Über die folgenden Punkte sollte man sich vorher im Klaren sein:
- Zielstellung: Was soll mit dem Event erreicht werden? Soll eine bestimmte Zielgruppe erreicht und direkt angeworben werden? Oder geht es darum, die Arbeitgebermarke in der Branche zu etablieren? Oder in der Region? Die Zielstellung der Veranstaltung macht offensichtlich einen enormen Unterschied und sollte deshalb das Erste sein, was in der Planung berücksichtigt wird.
- Authentizität: Wir betonen es im Blog gerne: Beim Employer Branding ist Authentizität alles. Es sollte also dringend darauf geachtet werden, dass eine Veranstaltung der Unternehmenskultur entspricht. Die EVP ist auch die Grundlage für solche Maßnahmen. Der Fokus sollte also auch bei Employer Branding Events darauf liegen, die echten Arbeitgeberwerte zu kommunizieren.
- Inhalt: Eine Bierzeltgarnitur und ein Bratwurststand sind nicht ausreichend für ein Empoyer Branding Event. Es soll schließlich darum gehen, intern oder extern Arbeitgeberwerte zu vermitteln. Sinnvoller ist es also Externen einen Einblick in die Unternehmenskultur und -werte zu geben und Interne zu involvieren und zu zeigen, wie die EVP auf sie als Mitarbeitende wirkt. Wichtig: Die Zielstellung bestimmt den Inhalt.
- Feedback: Nach dem Event ist vor dem Event. Der enge Kontakt zur Zielgruppe kann hervorragend dazu genutzt werden, um zukünftige Veranstaltungen zu planen. Den Eingeladenen sollte die Chance gegeben werden, so einfach und schnell wie möglich, ein konstruktives Feedback zu geben.
Fazit: Effektivität braucht gute Planung
Es lässt sich also festhalten, dass Employer Branding Events eine hervorragende Maßnahme für Unternehmen sind, um ihre Arbeitgebermarke zu kommunizieren. Es sollte dabei darauf geachtet werden, dass die Veranstaltung der Zielstellung und auch der Zielgruppe entspricht. Für internes Employer Branding sind die Events eine Möglichkeit, die Belegschaft in den Markenbildungsprozess zu involvieren. Das externe Employer Branding kann die Events für das Recruiting nutzen oder um im Umfeld einen Einblick in das Unternehmen zu ermöglichen. An dieser Stelle sei noch einmal betont, dass Employer Branding Events nicht nebenbei geplant werden sollten. Als sehr effektive Maßnahme verdienen sie eine ausführliche und kompetente Planung.