Laut einer Studie von Universum aus dem Jahr 2019 überzeugen deutsche Unternehmen im Employer Branding nicht so sehr, wie die internationale Konkurrenz es tut. Die folgenden Unternehmen, die sowohl national als auch teilweise international operieren, beherrschen Employer Branding jedoch bis ins Detail und beweisen, dass Employer Branding verschiedene Gesichter hat.
Employer Branding im Recruiting mithilfe eines Imagefilms
General Electrics ist ein international operierendes Unternehmen, dass bereits 1896 im Dow Jones gelistet wurde. Auf humorvolle Weise bringt GE bereits seit Jahren die eigene Employer Brand zur Geltung. Bereits die What’s the matter with Owen-Kampagne überzeugte mit Witz und stärkt die Bekanntheit von GE und deren Repositionierung zur digitalen Brand. Mit der neuen Kampagne „Company Mission“ geht GE noch einen Schritt weiter und sucht Bewerbende, die mit einer hohen Willenskraft und Motivation die digitale Transformation des Unternehmens mit vorantreiben möchten. Die über Jahre aufeinander aufbauenden Kampagnen sind nicht nur humorvoll, sondern auch effektiv.
Auch das Unternehmen KNAPP setzt mit der aktuellen Employer-Branding-Kampagne von Februar 2020 Impulse. Im Imagefilm mit dem Hashtag #weareknapp steht nicht etwa das Unternehmen, sondern die Aufgaben, Weiterentwicklungs- und Entfaltungsmöglichkeiten der Mitarbeitenden im Vordergrund. Zudem wird durch Mitarbeiterinterviews das Zusammengehörigkeitsgefühl und somit die Arbeitgebermarke gestärkt.
PWC durch Mitarbeitende und Technologie kennenlernen
Dass Bewerbende auch spielerisch an die neuen Herausforderungen herangeführt werden können, die in einem Unternehmen auf sie warten, beweist das Unternehmen PWC. Das digitale Recruiting von PWC wurde in den Trendence Awards 2020 als beste digitale Recruiting-Kampagne ausgezeichnet. Das Next-Level-Recruiting ist speziell auf MINT-Kandidatinnen und -Kandidaten ausgerichtet.
In Form von Duellen innerhalb des Formats „Gaming Masters“ ist ein digitales und spielerisches Kennenlernen von PWC als Brand möglich. Doch nicht nur die Gaming-Channels weiß PWC zu nutzen, sondern bewegt sich auch souverän in der Welt der Podcasts. Im Podcast „Versprochen“ sprechen nicht die CEOs, sondern die eigenen Mitarbeitenden des Unternehmens über die Arbeit bei PWC und generiert so echte Einblicke in das Unternehmen. Das macht PWC als Marke nicht nur authentisch, sondern auch nahbar. Gleichzeitig beweist es, dass PWC sich nicht vor neuen Medien und deren Nutzung scheut. Wir finden das super!
Rossmann als grünes Unternehmen
Wer könnte eine Marke besser beurteilen als die eigene Belegschaft? Rossmann muss sich als Arbeitgeber jedenfalls nicht verstecken, denn das Unternehmen wurde erst kürzlich vom US-amerikanischen Wirtschaftsmagazin Forbes zu den weltbesten Arbeitgebern gekürt – unserer Meinung nach verdient. Das Traditionsunternehmen aus Burgwedel überzeugt immer wieder mit Trendgespür und hat so auch erkannt, dass Nachhaltigkeit für die eigenen Mitarbeitenden immer mehr an Relevanz gewinnt. Sowohl die eigenen Mitarbeitenden als auch Bewerbende können sich daher unter dem Menüreiter „Nachhaltigkeit“ auf der Webseite über Rossmann als nachhaltiger Betrieb informieren, der Verantwortung für die Umwelt übernimmt.
Im aktuellen Nachhaltigkeitsbericht können sich Interessierte zudem anschauen, wie Rossmann das Thema Nachhaltigkeit bewertet und wie das Verantwortungsbewusstsein gegenüber der Umwelt in die eigene Unternehmensphilosophie implementiert wird. So ist Rossmann beispielsweise ein Mitglied des Forum Nachhaltiges Pamlöl und des Roundtable on Sustainable Palm Oil. Beides sind Verbände, die sich für den nachhaltigen Anbau von Palmöl einsetzen. Als Mitglied beweist Rossmann, dass sie nicht nur Gelder zahlen, sondern sich auch aktiv einbringen möchten. So stammen 95 % der Produkte der Rossmann-Marken, die Palmöl enthalten, bereits 2019 aus zertifiziertem und somit nachhaltigem Palmölanbau.
Dass sich die Nachhaltigkeitsstrategie durch das gesamte Unternehmen zieht, beweisen verschiedenste Angebote von Rossmann für ihre Mitarbeitenden. Mitarbeitende können bei Rossmann Dienstfahrräder leasen. Nicht nur die Umwelt findet das spitze, sondern auch die Mitarbeitenden. Wir finden, dass ein Unternehmen, das das Nachhaltigkeitsbewusstsein der Mitarbeitenden derartig fördert, 2020 nicht nur verantwortungsvoll sondern auch zeitgemäß ist.
Employer Branding in Krisenzeiten – Claneo macht es richtig
Im Zuge der Corona-Pandemie die eigenen Mitarbeitenden zu leiten, ist eine Herausforderung, die Claneo hervorragend bewältigt hat. Die Implementierung einer digitalen Infrastruktur durch die Bereitstellung von Laptops und Microsoft 365 in Verbindung mit nötiger Flexibilität überzeugt Mitarbeitende des Unternehmens. Produktivitätsverluste sowie Unzufriedenheit bei Mitarbeitenden konnten so minimiert werden. Um die eigene Belegschaft auch aus dem Homeoffice heraus leiten zu können und die eigene Marke zu stärken, ist für Co-Founder Martin Grahl die Beherrschung der virtuellen Kommunikation das A und O. So gibt es wöchentlich stattfindende All-Hands-Meetings, aber auch eine digitale Kaffeeküche und ein Mittagessen sowie ein wöchentliches Get-Together.
Zudem erhielten alle Mitarbeitenden während der Pandemie ein Carepackage von Claneo, dass nicht nur die Wertschätzung, sondern auch Anerkennung des Mitarbeitenden symbolisiert. Wir finden das zauberhaft.
GE, PWC, Rossmann und Claneo – Employer-Branding-Ansätze, die sehr verschieden sind und den Fokus auf unterschiedliche Aspekte legen. Daran sieht man: Es gibt nicht nur DIE eine Lösung für gutes Employer Branding. Stimmige, transparente Maßnahmen sind – gerade in Krisenzeiten – unerlässlich, um die Mitarbeiterzufriedenheit zu erhöhen.
Möchten Sie mehr zum Thema erfahren? Hier haben wir einige interessante weiterführende Quellen zusammengetragen: