Employer Branding endet nicht mit der erfolgreichen Einstellung einer Person – es beginnt damit. Schließlich bestimmt die Innenschau die Wahrnehmung nach außen. Oder salopp ausgedrückt: Ein Unternehmen muss nicht nur auf Werbeplakaten attraktiv wirken, sondern tatsächlich ein guter Arbeitgeber sein. Das interne Employer Branding richtet sich daher an alle Mitarbeitenden eines Unternehmens.
Als strategisches Instrument eingesetzt, bindet es Talente. Das senkt die Fluktuation, hält Wissen im Unternehmen und sorgt für Beständigkeit innerhalb der Organisationsstrukturen.
Was ist internes Employer Branding: eine Definition
Das Verhalten von Führungskräften, die Arbeitsatmosphäre, mögliche Benefits, Flexibilität und die Auswahl an Essen in der Cafeteria: All dies beeinflusst das Employer Branding von innen. So unterschiedlich die aufgeführten Aspekte einer Unternehmenskultur auch sind: Sie emotionalisieren. Die Werte des Unternehmens sollten daher bestenfalls die Werte der Mitarbeitenden widerspiegeln.
Eine von der Uni Bamberg durchgeführte Studie untersuchte 2020, welche Werte Kandidat:innen in ihrem Job wichtig sind. Ganz oben stehen Zufriedenheit, Sinnhaftigkeit, Anerkennung sowie ein sorgenfreies und sicheres Arbeitsverhältnis – und das generationsübergreifend. Auch Glück und Selbstverwirklichung zählen zu den wichtigsten Werten, die ein gutes und somit langjähriges Arbeitsverhältnis ausmachen.

Und genau hier knüpft das interne Employer Branding an. Mitarbeitende sollen sich zugehörig, gut aufgehoben und sicher in ihren Arbeitsverhältnissen fühlen. Gleichzeitig schaffen Maßnahmen Entfaltungsmöglichkeiten und Chancen zur Weiterentwicklung der innerbetrieblichen Karriere. Das übergeordnete Ziel ist dabei die Bindung der bereits vorhandenen Talente. Mit Blick auf den demografischen Wandel und Fachkräftemangel ist internes Employer Branding mehr als nur ein strategisches Instrument: Es hält eine Arbeitgebermarke am Leben.
Wie sich das interne Employer Branding vom externen Employer Branding abgrenzt
Unternehmensstrategische Maßnahmen, die auf eine attraktive Arbeitgebermarke einzahlen, sind in der Employer-Branding-Strategie definiert. Zu unterscheiden ist dabei zwischen internem und externem Employer Branding. Die Werte verändern sich zwischen externem und internem Auftritt nicht, jedoch aber die Ziele. Während sich das externe Employer Branding an potenzielle Bewerbende richtet, möchte das interne Employer Branding Bindungen stärken.
Alle Werte, Vorteile und Chancen, die Unternehmen in externen Kampagnen darstellen, sollten intern also auch gelebt werden. Andernfalls wäre das externe Employer Branding weder authentisch noch würde es langfristig funktionieren.
In Summe zahlen beide Bereiche des Employer Brandings darauf ein, den Lebenszyklus eines Mitarbeitenden so lang wie möglich zu halten – von einer frühen Einstellung bis zu einem Ausstieg im Rentenalter.
Dabei entwickelt sich das Employer Branding immer weiter. Neue Anforderungen an die Arbeitswelt, Bedürfnisse je nach Lebensalter und auch die Weiterentwicklung des Unternehmens führen dazu, dass der Aufbau einer attraktiven Arbeitgebermarke ein stetiger Prozess ist. Was vor 20 Jahren oder vielleicht sogar vor fünf Jahren als attraktiv galt, muss nicht mehr aktuell sein. Wichtig ist jedoch, dass die Werte ein stimmiges Gesamtbild zeichnen und die Bedürfnisse der Mitarbeitenden innerhalb der jetzigen Gegebenheiten erfüllt sind. Das führt zu einer erhöhten Zufriedenheit und Motivation bei der Arbeit. Erst dann ist eine Employer Brand auch zukunftsfähig.
15 Maßnahmen für das interne Employer Branding im Überblick
Personalabteilungen entwickeln auf Basis der Unternehmensvision, -kultur und -werte passende Employer-Branding-Strategien. Die Kommunikation der Maßnahmen ist gerade innerhalb des Unternehmens wichtig, um Maßnahmen nicht nur für sich stehenzulassen, sondern diese auch in einen Kontext zu bringen. Die Kommunikation ist dabei nicht einseitig. Feedbackgespräche mit Mitarbeitenden bringen beispielsweise neue Handlungsanforderungen hervor, die es umzusetzen gilt, um weiterhin attraktiv zu bleiben.
Wir haben 15 Maßnahmen zusammengestellt, die innerhalb des internen Employer Brandings einen Unterschied machen:
- Work-Life-Balance durch flexible Arbeitszeiten und Homeoffice fördern
- Weiterbildungsmöglichkeiten für Entwicklungschancen im Unternehmen
- Gesundheits- und Wellnessprogramme für eine gesunde Unternehmensführung
- interne Karrieremessen zum Aufzeigen beruflicher Chancen
- Netzwerke im Unternehmen zur gegenseitigen Förderung
- umweltbewusste Initiativen symbolisieren nachhaltige Werte
- Jubiläumsfeiern zur Anerkennung langjähriger Firmenzugehörigkeit
- Zugang zu Online-Kursen und Büchern für die persönliche Selbstentfaltung
- subventionierte gesunde Mahlzeiten
- Talentprogramme zur Identifizierung weiterführender Fähigkeiten
- Erholungsräume für mehr Zufriedenheit und Ausgleich
- Open-Door-Politik für eine wertschätzende und vertrauensvolle Arbeitsatmosphäre
- Gemeinschaftsprojekte, um den Teamgeist zu stärken
- Town-Hall-Meetings zur Kommunikation der Employer Brand
- Innovationslabore oder Hackathons zur kreativen Selbstverwirklichung
Eine Arbeitgebermarke muss also in ihrem Kern funktionieren. So sind Claims und Versprechen auch authentisch und Mitarbeitende bleiben dem Unternehmen erhalten.