Dies ist der zweite Teil der Serie „Ausbildungsmessen“ und widmet sich besonders dem Messe-Anbieter Scope aus Berlin, welche die Horizon-Messen veranstalten.
Rückblick
Im ersten Teil der Serie ging es vor allem um „Grundlagenforschung“ und den Anbieter Einstieg. Beide Themen haben wir beleuchtet und haben erkannt, dass Einstieg durch seine Größe und sein Konzept eine relevante Summe von Schülern anzieht. Wir haben uns aber auch den grundlegenden Dingen gewidmet. So haben wir erkannt, dass im Ausbildungsmarketing das Thema Messen eine große Bedeutung hat. Viele HR-Mitarbeiter unterschätzen den Wert von gut vorbereiteten Messeteilnahmen leider noch zu sehr oder erwarten von einer relativ plumpen Präsentation vor Ort einen großen Erfolg.
Unserer Meinung nach sind eine gut abgestimmte Präsentation und spannende Unternehmensvertreter die beiden wichtigsten Elemente, um erfolgreich Schüler auf Ausbildungsmessen zu begeistern. Dieser Teil der Serie wird sich nun mit den Horizon-Messen beschäftigen. Am Beispiel dieses Konzeptes sieht man, wie wichtig ein seriöse Planung ist und wie erfolgreich man damit auf Ausbildungsmessen sein kann.
Horizon-Messen – Kein Unbekannter mehr
Seit nun mehreren Jahren halten sich die Horizon-Messen am Markt. Dabei konzentrieren sich die Veranstalter aus Berlin fast ausschließlich auf Gymnasiasten bzw. Abiturienten. Das Messekonzept ist klar: mit hochwertigen Ausbildungsangeboten lockt Horizon Schüler auf das Gelände. Selbst definiert man sich als „Messe für Studium und Abiturientenausbildung“, was dem Ruf von Horizon absolut gerecht wird. Man bietet also nicht nur klassische Ausbildungen an, sondern legt seinen Fokus klar auf duale Studiengänge, Bachelor-Studiengänge und auch weiterführende Angebote (z.B. Master oder Young-Professionals) um möglichst viele Zielgruppen aus dem Altersspektrum zwischen 16 und 25 Jahren abzugreifen.
Für die Besucher ist diese Idee eine gelungene Abwechslung. Auch wenn man Scope vorwerfen könnte, dass so Realschüler und Hauptschüler etwas außen vor bleibt, schließt man damit eine Lücke im Ausbildungsmarketing, welche es noch vor wenigen Jahren gab: gute Ausbildungsmessen auf denen die Besucher leicht zwischen klassischer Ausbildung und Studium (privat, öffentlich, dual) wechseln können.
Das Klientel der Besucher ist also auch entsprechend motiviert und gebildet. Denn hier liegt auch der sehr entscheidende Vorteil der Horizon-Messen. Fast alle Messen finden ausschließlich am Samstag oder Sonntag statt. Natürlich kann Scope damit nicht so viele Besucher wie Einstieg generieren, setzt aber eher auf Qualität statt Masse.
Horizon – Veranstaltungsorte
Die Ausbildungsmessen von Scope finden meist an sehr zentralen Standorten statt. Dabei hat man sich jedoch gezielt für Orte entschieden, welche nicht überlaufen sind von unzähligen Karrieremessen. Mit Standorten wie Mainz, Bochum, Leipzig, Freiburg und Münster verfolgen die Macher von Horizon eine klare Strategie: lieber kleinere Standorte mit überschaubaren räumlichen Möglichkeiten und einer gewissen Exklusivität, als überfüllte Hallen in denen sowieso jährlich viele Karriere-Events stattfinden. Doch diese Rechnung geht auf. Scope zieht tausende Besucher jährlich zu den Veranstaltungen und wahrt dennoch die Nähe zu großen und relevanten Orten.
Horizon – Kosten und Leistungen
Die Horizon-Messen verfügen über ein breites Leistungsspektrum. Von Vorträgen über Bewerbungstrainings kommen auch scheinbar exotische Themen wie z.B. Auslandsaufenthalte und Studienfinanzierung zur Geltung. Für Besucher ist die Messe kostenlos. In Anbetracht des vielfältigen Angebots und der Ausrichtung auf Wochenenden ist das jedoch eher verwunderlich, wenn auch positiv zu erwähnen.
Horizon – Fazit
Die Karrieremessen von Scope sind ein voller Erfolg. Das Team aus Berlin grenzt sich erfolgreich von den vermeintlichen Big-Playern wie Einstieg ab und verfolgt stringent ein eigenes Konzept. Durch die konsequente Ausrichtung auf Wochenenden, dem kostenlosen Eintritt und der klaren Zielgruppendefinition ist Scope fast schon zur Pflichtveranstaltung für alle Ausbildungsbetriebe mit einem starken Wunsch nach Abiturienten oder schwer zu besetzenden dualen Studiengängen. Dennoch gibt es auch Punktabzüge. Durch diese Filterung fallen Hauptschüler und Realschüler gezwungener Maßen aus dem Konzept. Auch mittelständische Unternehmen im IT-Sektor oder im Handwerk werden es ggf. schwer haben, gute Azubis auf den Messen zu finden. Schuld daran trägt jedoch nicht Scope, sondern die Überflutung mit scheinbar attraktiveren Ausbildungsberufen durch andere Betriebe bzw. Hochschulen.
Die Horizon-Messen gehören für uns in fast jede Media-Planung und bieten für Unternehmen mit den oben genannten Parametern ein tolles Preis-Leistungsverhältnis.