Gesunde Mitarbeitende sind die Basis für ein motiviertes und leistungsfähiges Team. Doch zwischen Deadlines und Meetings bleibt das Thema Gesundheit immer öfter zugunsten von Effizienz und Produktivität auf der Strecke. Gesundheit am Arbeitsplatz sollte dabei nicht nur eindimensional betrachtet werden, denn sie umfasst weit mehr als das Physische. Laut dem Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) leiden viele Beschäftigte in Deutschland unter chronischen Beschwerden und mentalen Belastungen, die sich negativ auf ihr Wohlbefinden und ihre Leistungsfähigkeit auswirken. Wir geben Ihnen sieben Tipps, um die körperliche und psychische Gesundheit Ihrer Mitarbeitenden aktiv zu fördern.
1 | Bewusst und empathisch führen
Gesunde Arbeit beginnt bei der Führung im Unternehmen. Denn wer empathisch führt, fördert nicht nur die Leistungsfähigkeit, sondern auch das mentale Wohlbefinden im Team. Das bedeutet: Führungskräfte haben eine Vorbildfunktion, wenn es um Achtsamkeit, Wertschätzung und offene Kommunikation geht.
So lässt es sich umsetzen:
- Schulungen in Empathie und psychologischer Erster Hilfe
- Sensibilität für persönliche Belastungen und Krisen
- Zugang zu externen Coachings und Therapieangeboten
- regelmäßige Feedback- und Entwicklungsgespräche
2 | Ergonomisches Arbeitsumfeld schaffen
Ein ergonomischer Arbeitsplatz ist die Grundvoraussetzung, um körperliche Belastungen zu reduzieren. Das gilt natürlich im Büro genauso wie im Homeoffice. Daher sollten Unternehmen ihre Mitarbeitenden aktiv dabei unterstützen, einen gesunden Arbeitsbereich einzurichten.
Was dabei hilfreich ist:
- Bereitstellung ergonomischer Möbel, auch für das Homeoffice
- Zuschüsse oder Leihmöglichkeiten für Arbeitsmaterialien
- Schulungen zu Haltung, Ergonomie und digitalem Arbeiten (z. B. als Teil des Onboardings)
- Nutzung ergonomischer Hilfsmittel wie Stehschreibtische oder Blaulichtfilter
3 | Ganzheitliche Gesundheitsprogramme etablieren
Körperliche und mentale Gesundheit sind eng miteinander verknüpft. Unternehmen, die beides fördern, steigern nicht nur die Zufriedenheit, sondern auch die Leistungsfähigkeit ihrer Mitarbeitenden. Grundsätzlich sollten Gesundheitsprogramme möglichst vielfältig sein, um unterschiedliche Bedürfnisse abzudecken.
Wie das aussehen kann:
- interne Sport- und Bewegungsangebote wie Yoga, Fitnesskurse oder Laufgruppen
- Kooperationen mit Fitnessstudios
- Rauchentwöhnungskurse
- Ernährungskurse oder Ernährungsberatung
- gesundes Kantinenessen bzw. Zuschüsse für gesunde Mittagsverpflegung
- Mental-Health-Programme mit Achtsamkeitstrainings oder Resilienz-Workshops
4 | Pausenkultur aktiv fördern
Der rechtliche Rahmen für Pausen ist im Arbeitszeitgesetz (ArbZG) verankert. Ruhepausen sollen Arbeitnehmer zum einen vor Überlastung schützen und können zum anderen auch die Produktivität steigern. Gerade im Homeoffice gehen sie jedoch oft unter. Mit kleinen Impulsen oder festen Ritualen können Unternehmen eine gesunde Pausenkultur aktiv fördern.
So gelingt es:
- feste Pausen-Reminder oder Apps für Microbreaks
- gemeinsame Formate wie virtuelle Kaffeepausen
- bewegte Pausenangebote
- Einführung von Meeting-freien Zeiten oder Fokus-Tagen
5 | Corporate Benefits für Gesundheit einsetzen
Auch Corporate Benefits bieten die Möglichkeit, die Gesundheit der Mitarbeitenden gezielt zu fördern. Sie können dazu motivieren, aktiv zu bleiben und einen gesunden Lebensstil zu unterstützen.
Welche Möglichkeiten es dafür gibt:
- Zuschüsse für Fitnessstudios oder Sportkurse
- Vergünstigungen für gesunde Ernährung, z.B. Kantinenzuschüsse
- Unterstützung bei nachhaltiger Mobilität (z. B. Jobrad)
- Me-Time-Tage für Gesundheit oder soziales Engagement
- Kooperationen mit Gesundheits-Apps
6 | Psychische Gesundheit enttabuisieren
Eines ist klar: Mentale Gesundheit sollte auch im Arbeitskontext kein Tabuthema sein. Denn Unternehmen, die offen über psychische Belastungen sprechen, schaffen Vertrauen und senken Hemmschwellen für Hilfeangebote. Hier gehören Prävention und Aufklärung genauso dazu wie konkrete Unterstützung.
Wichtig dabei:
- Awareness-Formate und Infoveranstaltungen zur psychischen Gesundheit
- anonyme Hilfeangebote oder digitale Therapie-Tools
- Erfahrungsberichte von Mitarbeitenden oder externen Speaker:innen
- Schulungen für Führungskräfte im Umgang mit psychischen Belastungen
7 | Work-Life-Balance sichern
Eine gesunde Work-Life-Balance ist ein entscheidender Faktor, wenn es um die Gesundheit der Mitarbeitenden geht. Unternehmen sollten daher verbindliche Regeln, beispielsweise zur Erreichbarkeit, setzen. Außerdem sollten Urlaube auch tatsächlich zur Erholung genutzt werden.
Was das in der Umsetzung bedeutet:
- klare Regeln zur Erreichbarkeit außerhalb der Arbeitszeit
- sicherstellen, dass Urlaubszeiten genommen und zur Erholung genutzt werden
- KPIs wie Krankenstand, Fluktuation und Zufriedenheit beobachten
Fazit: Gesundheit am Arbeitsplatz ist kein Nice-to-have, sondern liegt auch in der Verantwortung des Arbeitgebers. Wer präventiv in ergonomische Arbeitsplätze, mentale Unterstützung und umfassende Gesundheitsprogramme investiert, fördert das individuelle Wohlbefinden und legt den Grundstein für Produktivität, Mitarbeiterbindung und langfristigen Unternehmenserfolg. Damit das gelingt, braucht es Angebote, die überall dort wirken, wo gearbeitet wird. So sorgen Sie dafür, dass Gesundheit keine Frage des Arbeitsplatzes bleibt, sondern Teil der Unternehmenskultur wird.
