Für den Erfolg eines Unternehmens ist es ausschlaggebend, vakante Stellen mit den bestmöglichen Kandidaten zu besetzen. Einen geeigneten und passenden Bewerber zu finden, mit dem man langfristig planen kann, ist in Zeiten von War for Talents und den Ansprüchen der neuen Generationen Y und Z, allerdings schwieriger geworden. Wir zeigen, wie Sie dennoch gute Mitarbeiter finden.
An welchen Stellen sollte angesetzt werden um sich von anderen Arbeitgebern abzuheben um gute Mitarbeiter anzulocken? Hier folgen 10 Tipps, wie Unternehmen an gute Mitarbeiter gelangen:
Eine Arbeitgebermarke entwickeln
Man hat es schon mehrfach und aus den verschiedensten Quellen gelesen und gehört. Der Schlüssel zum Erfolg ist eine gute Arbeitgebermarke. Mit Maßnahmen des klassischen Marketings und der der Markenbildung wird ein ganzheitliches Bild über die Arbeitssituation beim Unternehmen entwickelt. Dieses sollte für die Bewerber so attraktiv wie möglich gestaltet werden, ohne die realen Zustände zu leugnen oder zu beschönigen.
Aus diesem Grund wird der Vorgang des Employer Branding, der zur Arbeitgebermarke führt, als ein Prozess gesehen, der von innen nach außen wirkt. Eine Employer Brand entsteht in Zusammenarbeit mit der Belegschaft. Diese schildert aus Ihrer Sicht welchen persönlichen Mehrwert das Unternehmen Ihnen bietet. Sind die Eindrücke der Angestellten eher negativ, gilt es diese durch eine Verbesserung der Arbeitssituation zu verändern. Dadurch erreichen Sie eine höhere Zufriedenheit, Produktivität und Loyalität der Mitarbeiter. Und im Idealfall wird man Sie als Arbeitgeber an geeignete Bewerber weiterempfehlen.
Benefits schaffen
Neben der Verbesserung der Arbeitssituation durch eine Optimierung der Arbeitsprozesse und eine Erneuerung der technischen Infrastruktur, ist auch die Schaffung attraktiver Benefits für den Angestellten eine gute Möglichkeit zum einen bestehende Mitarbeiter zu binden, als auch gute neue Mitarbeiter anzulocken. Die gängigsten Benefits, die in vielen großen Unternehmen Einzug halten, sind:
- Flexible Arbeitszeiten
- Home-Office
- Individuelle Karriereentwicklungspläne
- Gesundheits- und Sportangebote
- Soziales Engagement
Personalmarketing über soziale Medien betreiben
Hat ein Unternehmen intern erst einmal attraktive Arbeitsbedingungen mit Benefits geschaffen, gilt es diese nach außen zu tragen. Dafür eignen sich heutzutage vor allem die sozialen Medien. Laut Statistik nutzen 2017 etwa 46 Mio. Menschen in Deutschland soziale Netzwerke, Tendenz steigend! Damit sind die sozialen Medien die ideale Plattform um Informationen zielgerichtet zu verbreiten. Auch ein Unternehmen sollte sich dieses Potenzials bedienen und seine Employer Brand über einen Social Media Kanal präsentieren. Eine gute und ansprechende Kampagne, kann dabei eine Menge Follower generieren und die Botschaften über die Nutzer hinweg weitertragen.
Neben der Vermittlung der Employer Brand können darüber hinaus über Personalmarketingprozesse auch freie Stellen beworben werden. Für höhere Stellen eigenen sich vor allem soziale Netzwerke die den Aufbau beruflicher Kontakte fokussieren, wie Xing oder LinkedIn. Hier kann ein Unternehmen gezielt nach qualifizierten Bewerbern suchen und sie ansprechen.
Zusätzlich liefern soziale Netzwerke aber auch die Möglichkeit über bezahlte Werbeanzeigen zielgruppengerecht Inhalte wie Stellenausschreibungen zu verbreiten. Diese erreichen dann die gewünschte Bewerberzielgruppe die vorher durch Merkmale wie Wohnort, Schulabschluss, Interessen oder bisherige Arbeitgeber definiert wurde.
Eine Karriere-Website entwickeln
Die sozialen Medien sind erst der Anfang. Sie ermöglichen durch Ihre hohe Reichweite den Zugang zu den gewünschten Bewerbern. Diese sollten dann mit den ansprechenden Anzeigen und Posts auf die eigene Website gelockt werden, wo die Informationen ausführlicher und individueller präsentiert werden können. Vor allem für das Personalmarketing empfiehlt sich dabei neben der Unternehmenswebsite eine zusätzliche Karriere-Website, die allein der Präsentation des Arbeitgebers und der offenen Stellenangebote dient. Eine integrierte Stellenbörse liefert dem Interessierten Besucher der Website einen Überblick über alle freien Stellen im Unternehmen.
Online Bewerbungsprozesse etablieren
Die Bewerbungen auf die dort veröffentlichten Stellenangebote sollten unkompliziert und schnell möglich sein, sodass die Candidate Journey für den Bewerber zufriedenstellend abläuft. Dafür eignen sich Online Bewerbungsformulare. Der Bewerber muss seine Unterlagen nicht erst ausdrucken und per Post versenden, sondern kann Sie bequem über die Maske des Formulars versenden. Der Vorteil: Der Bewerber spart Zeit und Kosten und die Abbruchrate innerhalb des Bewerbungsprozesses sinkt.
Der Arbeitgeber erhält die Bewerbung sofort und kann Sie schneller bearbeiten, was zu einer schnelleren Rückmeldung führt. Das Unternehmen, das dem Bewerber zuerst auf seine Unterlagen antwortet und ihn zum Gespräch einlädt, erhält im Zweifelsfall meist den Vorzug, wenn es den Bewerber von sich als Arbeitgeber überzeugen kann. Dies hilft ungemein, um gute Mitarbeiter finden und binden zu können.
Printanzeigen nicht vernachlässigen
Auch wenn im digitalen Zeitalter Online Stellenangebote zur Norm geworden sind und die Zahl der verkauften Auflage von Tageszeitungen kontinuierlich zurückgeht, sind Printmedien nach wie vor ein wichtiger Distributionskanal um offene Stellenanzeigen zu verbreiten. Auch im Jahr 2016 wurden immer noch 15,3 Mio. Zeitungen in Deutschland gekauft.
Ein großer Vorteil von Tageszeitung ist die preiswerte Möglichkeit der Schaltung von Anzeigen in Regionalteilen. Damit wird ein standortspezifisches Targeting möglich. Das Unternehmen kann eine unnötige und kostenintensive Streuung über eine größere Region vermeiden. Darüber hinaus sind Anzeigenschaltungen in Branchen- bzw. Fachzeitschriften ein bewährtes Mittel um hochqualifizierte Fachkräfte anzusprechen. Der Leser, der die Fachzeitung abonniert hat, verfügt in der Regel über ein hohes Fachwissen und Interesse an der Branche.
An Karrieremessen teilnehmen
Neben der Bewerberakquise über die digitalen und analogen Medien, sollte sich ein Unternehmen auch um einen direkten Kontakt mit Bewerbern bemühen. Dafür eignen sich besonders Karrieremessen. Hier treffen sich beide Seiten auf neutralem Boden und können sich unverbindlich kennenlernen. Das Unternehmen kann mit einer Vielzahl potenzieller Bewerber Kontakt aufnehmen und geeignete Kandidaten für weitere Gespräche einladen. Die Besucher dieser Messen erhalt umgekehrt die Möglichkeit verschiedene Unternehmen kennenzulernen. Damit kann schon vor Beginn eines möglichen Arbeitsverhältnisses die Cultural Fit von beiden Seiten aus geprüft werden.
Praktikas und Abschlussarbeiten anbieten
Gute Mitarbeiter müssen nicht zwangsläufig fertig ausgelernte Akademiker und Fachkräfte sein. Oftmals ist es auch von Vorteil einem Studenten die Möglichkeit zu geben sich zu beweisen. Vor allem in hochspezialisierten Industriebetrieben bietet es sich an, einen Studenten während seines Studiums zu begleiten und ihm noch vor einem möglichen Arbeitsverhältnis wichtige Inhalte seines späteren Berufes beizubringen. Der Studierende selbst hat aufgrund seines persönlichen Ziels, das Studium erfolgreich zu beenden eine hohe Arbeitsmotivation. Er ist dankbar für die Unterstützung bei der Abschlussarbeit und wird einem künftigen Arbeitsverhältnis offen gegenüber stehen.
Executive Search einsetzen
Es gibt Vakanzen, für deren Besetzung sich weder Stellenanzeigen noch Karrieremessen oder Studentenpraktikas wirklich eignen. Dies sind vor allem Stellen in Führungsebenen, für die der Kandidat ein hohes Fachwissen und Erfahrung im gehobenen Management benötigt. Hier braucht das Unternehmen sogenannte Headhunter, qualifizierte Leute, die gezielt nach geeigneten Mitarbeitern suchen und diese direkt ansprechen. Sie erstellen Listen von Wunschkandidaten, die anschließend in Verhandlungsprozessen direkt vom Wettbewerber abgeworben werden müssen. Ein aufwändiger Prozess, der dem Unternehmen aber hochqualifizierte und fähige Mitarbeiter beschert und den Konkurrenten zusätzlich schwächt.
Onboarding betreiben
Zielten alle bisherigen Maßnahmen darauf ab, als attraktiver Arbeitgeber aufzutreten und geeignete Mitarbeiter für seine freien Stellen zu finden, ist der letzte Punkt essentiell um diese auch nach der Unterzeichnung des Arbeitsvertrags ins Unternehmen einzugliedern. Diese Eingliederungsmaßnahme wird auch als Onboarding bezeichnet. Neben der fachlichen Einarbeitung in das neue Aufgabengebiet, wird der Neuankömmling aber auch persönlich abgeholt.
Die Unternehmensphilosophie wird ihm erklärt und die neuen Kollegen stellen sich vor. So fühlt sich der neue Mitarbeiter sofort willkommen. Er kommt nicht auf den Gedanken, aufgrund eines unvorbereiteten Arbeitsplatzes, eines unorganisierten Arbeitstages und nicht informierter Kollegen, eine Belastung zu sein und sofort wieder zu kündigen. Sind alle gut auf „den Neuen“ vorbereitet, wird er sich schnell im Unternehmen wohlfühlen und selbstsicher an die Arbeit gehen. Gute Mitarbeiter finden sich damit schneller und effektiver ins Unternehmen ein.
Fazit
Es gibt eine Vielzahl an Möglichkeiten gute Mitarbeiter zu finden. Diese 10 Tipps stellen dabei nur einen möglichen groben Leitfaden dar, an dem sich ein Arbeitgeber orientieren sollte und der noch weiter ausgebaut werden kann. Vor allem die Punkte Arbeitgebermarke entwickeln, Social Media Personalmarketing und Online-Bewerbungsprozesse sind zur Rekrutierung qualitativ hochwertiger Mitarbeiter von hoher Bedeutung. Eine Fachkraft kann sich durch die Wandlung des Arbeitsmarktes unter einer Vielzahl von Arbeitgebern wählen. Deshalb sollte ein Unternehmen mit seinen Werten aus der Masse herausstechen, auf vielen Plattformen präsent sein und Bewerbungsprozesse online einfach und schnell abwickeln.